Erklärungen:Showmanship at Halter Die Showmanship at Halter ist eine Disziplin, in der nicht das Reiten im Vordergrund steht, sondern korrekte Bodenarbeit als Ausbildungsmaßstab zu Grunde liegt. Bewertet wird ausschließlich der Teilnehmer, wie er sein Pferd am Halfter vorstellt. Natürlich hat ein gut ausgebildetes ruhiges Pferd einen positiven Einfluss auf die Gesamtbewertung. Neben der korrekten Aufstellung des Pferdes und der genauen Absolvierung der verlangten Aufgabe gehört auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung zur Bewertung. Ursprünglich war diese Prüfung dazu gedacht, unerfahrene Vorsteller auf die Halter-Prüfung vorzubereiten.
HalterDie Halter Klassen der Zuchtverbände stellen eine reine Zuchtschau für die Westernpferderassen dar. Bewertet wird das Exterieur und damit ob das vorgestellte Pferd den Zuchtzielen des Verbandes entspricht. Die Prüfungen finden ungesattelt an der Hand (am Halfter = Halter) statt. Die Pferde werden vorgetrabt und dann im Stand beurteilt.
Unterteilt werden die Klassen nach Alter (Fohlen, Jährlinge, 2-jährige, 3-jährige, ältere Pferde) und nach Geschlecht der Pferde, das heißt es gibt getrennte Klassen für Hengste, Wallache und Stuten. Zudem werden Klassen in den verschiedenen Leistungsklassen der Vorsteller ausgeschrieben (Jugendliche, Amateur und Open).
TrailBeim Trail werden Geschicklichkeitsaufgaben gefordert, wie z. B. ohne Absitzen durch Weidetore zu gehen, was kontrollierte, exakte Bewegung des Pferdes in alle Richtungen erfordert (Rückwärtsrichten, Seitgänge), oder überqueren von Holzbrücken, wobei Gelassenheit und Vertrauen des Pferdes zum Reiter sichtbar werden. Es werden alle möglichen und unmöglichen Situationen simuliert, die einem Reiter im Gelände (auf einem Trail = Wanderritt) begegnen können. Hierbei ist es wichtig, dass sich das Pferd ruhig, selbstständig und geschmeidig, ohne große Einwirkungen des Reiters, durch die Hindernisse bewegt, sich aber trotzdem jederzeit zentimetergenau dirigieren lässt. Die Prüfung besteht meist aus sechs Hindernissen. Immer dabei ist das Tor, ein Überreiten von mindestens vier Stangen (im Schritt, Trab oder Galopp, auf gerader oder gebogener Linie) und ein Hindernis, das rückwärts zu durchreiten ist (L, U oder ähnliches). Die Abstände der Stangen oder der Hindernisse zueinander sind reglementiert. Die Gangart zwischen den Hindernissen ist ebenfalls vorgegeben. Die Wertung beginnt wie bei der Reining bei 70 Punkten. Davon zieht man Fehlerpunkte ab, z. B. fürs Anschlagen an Stangen. Auch die Manier des Pferdes am Hindernis (Ruhe, Kopfhaltung, Aufmerksamkeit) fließt in die Bewertung ein.
ReiningReining (Reins = Zügel) ist die in Europa momentan populärste Disziplin,sie wird auch als die Dressur im Western-Reitstil genannt.Mit vielen rasanten Lektionen in präziser Ausführung. Diese Disziplin wird im Galopp geritten, gemischt mit Tempowechseln, Drehungen (Spins), Stopps (Sliding Stop) und Rückwärtsrichten (Back up). Um diese Disziplin richtig ausüben zu können, haben die Pferde spezielle Hufeisen (Sliding-Eisen) und auch der Boden muss geeignet sein. Eine vorgeschriebene Aufgabe (Pattern) ist auswendig zu reiten. Zu den Manövern zählen Spins, Sliding Stops, Zirkel, fliegende Galoppwechsel, Roll Back, Speed Control und Rückwärtsrichten. Reining ist seit April 2000 offiziell als FEI-Disziplin anerkannt und Bestandteil der Weltreiterspiele.
Barrel Race Beim Barrel Race muss ein durch drei Ölfässer (Barrel) markiertes Dreieck möglichst schnell durchritten werden. Das Barrel Race wird auf Rodeos von Frauen als auch von Männern geritten. Aus fliegendem Start werden die Fässer in der Reihenfolge linkes Fass, rechtes Fass, hinteres Fass oder rechtes Fass, linkes Fass, hinteres Fass umrundet. Die Fässer dürfen berührt, aber nicht umgestoßen werden. Das Umstoßen kostet jeweils fünf Strafsekunden. Barrel Race wird als die meist gewählte Disziplin im Turniersport der USA genannt.
Pole Bending Beim Pole Bending werden sechs Stangen im Abstand von 21 Fuß aufgestellt, die es als Slalom zu durchreiten gilt. Das Umstoßen einer Stange wird mit einer Zeitstrafe, das Auslassen einer Stange mit Disqualifikation geahndet. Fliegende Starts sind erlaubt.
CuttingDie Disziplinen, in denen mit Rindern gearbeitet wird, heißen Cutting, Working Cowhorse und Team Penning. Diese sind auch in Europa verbreitet – besonders Cutting und Working Cowhorse. Cutting ist der an Preisgeldern gemessen am dritthöchsten dotierte Sport weltweit überhaupt (nach Tennis und Golf). Für den Ausübenden sind Rinderklassen teuer, weil den Reitern neben dem geeigneten Pferd auch noch Cutting-Maschinen (= mechanische Kuh) oder gar eine ganze Rinderherde fürs Training zur Verfügung stehen müssen, damit die Pferde „frisch“ und im Training bleiben. Zudem sind die Preisgelder in Europa noch lange nicht auf dem Niveau wie in den USA. Die Rinderdisziplin Cutting ist ein klassischer Zuschauermagnet. Der Reiter muss ein Rind aus einer Herde „herausschneiden“ (daher cutting = to cut) und es daran hindern, seinem natürlichen Herdentrieb folgend zum Rest der Herde zurückzukehren. Der Reiter hat 2½ Minuten Zeit, um die Fähigkeiten seines Pferdes am Rind zu zeigen. Er kann dabei soviele Rinder arbeiten, wie er will, darf aber nur aufhören ein Rind zu arbeiten, wenn es sich gar nicht bewegen will oder es ihm die Kehrseite zudreht. Der Reiter darf keine sichtbaren Hilfen mehr geben, wenn das Rind von der Herde abgesondert ist und die Zügelhand auf dem Pferdehals ablegen. Die Westernpferderassen haben aufgrund ihrer jahrzehntelangen Zucht als Rancharbeitspferde einen natürlichen Instinkt zur Rinderarbeit, den sogenannten Cow Sense. Das Pferd arbeitet vollkommen selbständig am Rind. Fast katzenartig gehen die Pferde mit den Bewegungen des Rindes mit, um zu verhindern, dass es zur Herde zurückläuft. Jeder Reiter bestimmt ein Team, das ihm bei der Arbeit helfen darf. Zwei "Cornermen" oder "Herholder" und zwei "Turnbackmen". Das Helferteam rekrutiert sich zumeist aus den Teilnehmern und damit eigentlich aus Konkurrenten. Die Arbeit des Helferteams wird nicht bewertet.
Working CowhorseDiese Rinderdisziplin wird in zwei Teilen geritten. Im ersten Teil zeigen Pferd und Reiter ihr Können in einem Reining-Pattern, also „Trockenarbeit“, im Fachjargon „Dry Work“. Im zweiten Teil ist „Fence Work“ verlangt. Hier muss er ein Rind zunächst an der kurzen Seite halten (boxing), dann zweimal gegen die lange Seite (Bande) wenden. Den Abschluss bildet das Zirkeln des Rindes auf jeder Hand in der Bahnmitte (mit fliegendem Galoppwechsel des Pferdes). Hierbei ist besonders der Cow Sense des Pferdes gefragt.
Hunter under SaddleDer Reiter soll ein williges, leicht zu reitendes Pferd mit ausgreifenden Gängen vorführen. Das Pferd wird in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt, entsprechende Kleidung wird vom Reiter verlangt. Der Richter beurteilt das Pferd mit 80 %, Kondition und Exterieur mit 20 %.
Hunter Under Saddle verlangt ähnlich wie der Western Pleasure die drei Grundgangarten Walk, Trot und Canter, allerdings in erhöhtem Tempo. In der Klasse Hunter Hack sind außerdem zwei Sprünge zu absolvieren.
Western Pleasure Pleasure wird in Gruppen geritten, bei der die drei Grundgangarten (Schritt/Walk, Trab/Jog, Galopp/Lope) sowie das Rückwärtsrichten und unter Umständen auch der extended Jog am angemessen losen Zügel und auf beiden Händen verlangt wird. Wie der Name sagt: Es soll ein Vergnügen sein. Der Richter gibt an, was die Reiter tun müssen. Pleasure-Prüfungen unterscheiden sich durch die individuellen Vorgaben des Richters. Die Übergänge sollen exakt ausgeführt werden, wobei die Hilfen möglichst fein sein sollen. Dadurch wirkt es auf die Zuschauer sehr mühelos, verlangt aber von Reiter und Pferd ein Höchstmaß an Konzentration. Bewertet wird vor allem die Reinheit der Gänge (Takt), die Haltung des Pferdes, sowie die Rittigkeit bei den Übergängen. Trab (Jog) und Galopp (Lope) sollen in langsamen Tempo und möglichst weich geritten werden. Auch das Gesamtbild von Reiter und Pferd wird hier bewertet.
Western HorsemanshipIn diesem Wettbewerb werden die Leistungen des Reiters beurteilt. Zur Bewertung kommen unter anderem die Hilfengebung und die Haltung des Reiters während der einzelnen Lektion. Die verlangte Aufgabe muss sehr exakt ausgeführt werden, was auch eine enorme Kontrolle des Pferdes voraussetzt. Es sind keine spektakulären, dafür aber sehr anspruchsvolle Manöver, die an Pferd und Reiter gestellt werden. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, von denen der erste zu 80 % in die Wertung eingeht. Im ersten Teil absolviert der Reiter eine zumeist kurze, aber umso exakter auszuführende Einzelaufgabe, die auch Pattern genannt wird. Der zweite Teil, die Railwork, der zu 20 % in die Wertung einfließt, entspricht einer Pleasure-Prüfung. Hierbei kann der Richter bestimmen, ob er alle Teilnehmer an der Pleasure teilnehmen lässt. Im Gegensatz zu einer Pleasure-Prüfung wird hier allerdings weiterhin der Reiter beurteilt. Macht der Reiter einen Fehler, so bekommt er für diese Aufgabe weniger Punkte oder gar keine.
Western RidingIm Western Riding werden punktgenaue fliegende Galoppwechsel gefordert, welche weich und am angemessen losen Zügel geritten werden sollen. Diese Disziplin gilt als eine der Schwierigsten. Es ist eine Aufgabe ("Pattern") gemäß Regelbuch zu reiten, wobei vor allem Präzision bei den Galoppwechseln zwischen den Pylonen gefragt ist.
Pleasure DrivingEs gibt sogar eine Klasse, bei der das Pferd vor einem Sulky angespannt ist (Pleasure driving), diese Klasse ist in Deutschland jedoch äußerst selten anzutreffen.
Verlangt werden die Gangarten Schritt (Walk) sowie Trab in zwei verschiedenen Tempi (Road Gait und Park Gait) auf beiden Händen.
Superhorse Superhorse ist eine Mischung innerhalb eines Patterns, das aus Elementen der Disziplinen Trail, Reining, Western Riding und Pleasure besteht.
Ranch RidingDie Ranch Riding ist im Grunde genommen auch eine kombinierte Prüfung. Es werden Elemente aus dem Trail abgefragt, zumeist ist ein Jog-Over oder ein Lope-Over über 3-4 Stangen gefordert, es kann aber auch ein Side-Pass sein. Außerdem wird ein Galoppwechsel gefordert. Dieser kann wahlweise fliegend oder einfach über Trab geritten werden. Das Hauptaugenmerk der Ranch Riding liegt aber in der Verstärkung der Gangarten. Es wird in jeder Pattern extended Jog und extended Lope gefordert. Während der Verstärkungen darf man Leichttraben oder sich in die Steigbügel stellen und sich mit einer Hand am Horn festhalten. Meistens am Schluss der Pattern wird ein Rückwärts richten und eine Hinderhandwendung in beide Richtungen gefordert.
Das Pferd soll willig den Hilfen des Reiters folgen. Das Grundtempo in allen drei Gangarten ist schneller, als in der Pleasure, somit ist auch der Stangenabstand 10cm weiter. Im extended Jog und extended Lope soll eine deutliche Raumerweiterung sichtbar sein, nicht nur schnelleres Tempo. Das Pferd soll in Anlehnung laufen, also muss auch das Zügelmaß etwas kürzer genommen werden, als in der Pleasure erwünscht.
Viel silber an Sattel und Trense, sowie das Einflechten von Mähne und Schweif ist zwar erlaubt, aber nicht erwünscht. Man möchte eher die „Ranch-Optik“ sehen. Auch der Reiter sollte entsprechend ein langärmliges Hemd tragen und keinen glitzernden Slinky.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Westernreiten#Disziplinen