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Autor Thema: Quanera - #A-Dressur (2/6)  (Gelesen 902 mal)
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Mond in dunkler Nacht
Heisser Feger
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« am: 15. April 2023, 18:36:58 »
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Nach dem letzten Training mit meiner Stute Quanera wollte ich dieses heute auf einer neuen Ebene fortsetzen. Genauer wollte ich heute ein paar neue Sachen mit in das Training integrieren und die gelernten Dinge vom letzten Mal noch einmal wiederholen. Voller Motivation ging ich mit schwungvollen Schritten also über das Gelände der Haltergemeinschaft auf den Offenstall der Stuten zu, in dem meine hübsche Trakehnerstute gemeinsam mit ein paar anderen Stuten stand. An diesem Stall angelangt suchte ich mir nur noch das Halfter heraus. Durch das sehr sonnige Wetter würde es heute kein Problem werden mit ihr auf den Reitplatz zu gehen, wo wir dann beide auch noch die Sonne etwas genießen könnten. Mit einer fröhlichen Miene betrat ich also die Stallungen und wagte mir einen Weg zu der braunen Stute, die bereits mit lockeren Schritten auf mich zu kam, und mir sanft in mein Gesicht blies, als sie bei mir angelangt war. Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht begrüßte auch ich sie und verwuschelte kurz ihre Mähne, was sie nur mit einem lieben Gesichtsausdruck quittierte. Die Stute war wirklich eine Liebe, ein kleiner Engel. Wahrscheinlich wäre sie auch das erste Pferd, das zu mir kommen würde, um mich aufzuheitern oder ähnliches. Nun mussten wir aber unser Schmusen unterbrechen, da ich sie zu einem Putzplatz bringen wollte, um sie dort für das Reiten fertig zu machen. Dementsprechend halfterte ich sie nun auf und führte sie dann durch ihre Herdengenossinnen von der Stallung herunter, um hinter mir dann das Tor zu schließen. Ihre Hufgeklapper überdeckte das Geräusch meiner Stiefel auf dem Weg zu dem Putzplatz, an dem ich sie anband. Weil ich noch das Putzzeug holen musste, ließ ich sie erst einmal alleine dort stehen, während ich eben dieses holte. Kaum war ich wieder bei ihr angelangt schob sie ihre Nase in meine Richtung, weshalb ich ihr kurz über diese streichelte. Interessiert beobachtete sie mich, während ich nun ihr seidiges Fell zu putzen begann. Tatsächlich war es erstaunlich wenig Aufwand, da sie kaum staubig war und bei ihr der Fellwechsel wohl auch schon so gut wie zu Ende war. Dies freute mich natürlich auf eine gewisse Weise, da ich so eben nicht so viele Haare an mir selbst kleben hatte und ich die Bürsten nicht nach einem Kontakt mit ihrem Fell, der eine Sekunde dauerte, wieder von ihrem abgestorbenen Fell befreien musste. Außerdem war es natürlich schön, dass sie sich nun bereits dem Wetter angepasst hatte, weshalb sie auch weniger schwitzen würde, sobald wir mit dem Training begannen. Mit einem lächeln begann ich noch ihre schmutzigen Hufe auszukratzen und auch von außen etwas zu säubern. Sobald es wieder wärmer werden würde, würde ich wieder damit beginnen diese einmal die Woche einzufetten, denn ständige Hitze setze den Hufen übel zu, so wollte ich vermeiden, dass sie rissig wurden. Doch noch war es nicht so weit, weshalb ich mir darüber noch keine Gedanken zu machen brauchte. Stattdessen stand nun erstmal ein Training in aller Zweisamkeit an, um ihre Dressurfähigkeiten zu verbessern, damit wir demnächst gemeinsam auch auf A-Dressur Turniere gehen können würden. Bevor wir nun jedoch das Training auch wirklich beginnen könnten, musste ich uns beide noch mit unserer Ausstattung ausrüsten. Um nicht zweimal gehen zu müssen, räumte ich auf dem Weg zu dieser bereits ihre Putzbox weg und kam dann mit ihrem Sattel, ihrem Zaumzeug, ihren Bandagen, meinem Helm und meiner Gerte wieder zurück. Zuerst kümmerte ich mich darum die Bandagen anzubringen. Nachdem dies getan hatte legte ich ihr den Sattel auf den Rücken und zog diesen anschließend feste. Da sie mein eigenes Pferd war brauchte ich die Steigbügel nicht einzustellen, schließlich war ich die Einzige, die sie ritt. Bevor ich sie nun jedoch aufzäumte setze ich mir meinen Helm auf und stellte mir die Gerte so hin, dass ich sie gleich einfach greifen können würde, ohne mich noch zusätzlich bücken zu müssen. Erst danach tauschte ich das Halfter der Trakehner Stute gegen das mit kleinen Steinchen besetze Zaumzeug aus. Beide nun so vorbereitet musste ich nur noch die Gerte greifen, bevor wir beide gemeinsam auf den Reitplatz zu steuerten.

An eben diesem angelangt schwang ich mich in einer fließenden und dennoch behutsamen Bewegung in den Sattel des braunen Pferdes. Sie wirkte ziemlich ruhig und sehr gelassen. Mit Sicherheit würde sie nachher auch damit beginnen konzentriert auf dem Gebiss zu kauen, schließlich war sie eine sehr arbeitsbegeisterte Stute. Als ich dann auch mit ihr los ritt bewahrheitete sich meine vorangehender Gedankengang, denn sie begann aufgeregt auf ihrem Gebiss zu kauen und ich spürte auch, wie sie etwas aufgeregter wurde und voller Vorfreude mit dem Schweif schlug. Da ich sie erst einmal nur mit einfachen Standartübungen aufwärmen wollte störte mich dies nicht. Tatsächlich viel diese Art der Anspannung wenig später von ihr ab, sodass sie entspannt und konzentriert auf dem Gebiss kauend durch die Bahn lief. Erst einmal blieben wir bei Biegungen wie dem Zirkel oder einfachen Schlangenlinien oder auch mal welchen mit mehr Biegungen, doch weil diese sehr gut funktionierten beschloss ich wenig später mit ihr wieder ein paar andere Dinge zu machen. Auf dem Reitplatz befand sich eine mittelgroße Pfütze in der Mitte. Auf diese waren wir bisher noch nie zu geritten, aber als ich sie nun antrabte und diesen Trab mit einem Richtungswechsel durch die ganze Bahn starten wollte, steuerten wir gerade auf diese zu. Gerade noch bemerkte ich, wie sie sich vor ihr versteifte und Anspannung sie durchzuckte, so dass ich mich instinktiv fester in den Sattel setze, als sie einen unkontrollierten Sprung zur Seite um die Pfütze herum machte. Wir mussten wirklich einen lustigen Anblick bieten, als sie so spontan zur Seite sprang und dann ein paar Galoppsprünge nach vorne machte, bevor ich sie wieder einfangen konnte. Ihre Muskeln zitterten leicht. Scheinbar hatte sie Angst vor dieser Pfütze, was unser gemeinsames Training wohl etwas erschweren würde. Doch ich wollte nicht aufgeben. Also beschloss ich denselben Weg noch einmal zu reiten und diesmal selbst den Weg zu bestimmen. Um ihre Angst zu überwinden wollte ich mir heute jedoch keine Zeit lassen, dass würde ich irgendwann unabhängig von ihrer Ausbildung mit ihr gemeinsam üben. Als ich mit ihr die Pfütze erneut anritt spürte ich ihre angespannte Energie und versuchte meine Ruhe irgendwie auf sie zu übertragen, doch dies schien sie fast zu ignorieren, denn ich spürte, wie ihr Trab hektischer wurde, doch diesmal ließ ich sie nicht zu den Seiten hin ausbrechen und lenkte sie stattdessen nun ganz bestimmt durch die Pfütze, ihre Angst dabei gänzlich ignorierend. So schien es wenigstens etwas zu gehen, weshalb ich nun mit meinem eigentlichen Vorhaben begann. Dieses bestand zuerst daraus sie auch im Trab Zirkel und Schlangenlinien jeglicher Art zu reiten, wo sie sich sehr schnell hereinfuchste. Anfangs waren die Übergänge etwas holprig und sie lehnte sich noch sehr an deutliche Hilfen an, doch mit der Zeit merkte ich, wie sie immer unabhängiger von den Hilfen wurde und sie nur noch sehr feine Hilfen benötigte. Dies bezog sich natürlich auf die Kreisbewegungen, also die Biegungen, denn sie lief inzwischen sehr schön mit einer leichten Biegung im Körper auf den Zirkeln und Schlangenlinien. Um dies nun jedoch abzuschließen, ließ ich sie stehen bleiben. Das erinnerte mich daran, dass ich mit ihr noch üben musste aus dem Trab in der korrekten Grundaufstellung stehen zu bleiben, doch das war ein anderes Thema. Nun ließ ich sie erst einmal stehen bleiben. Das machte sie sehr gut, denn sie blieb artig stehen und drehte nur den Kopf zu mir, als ich aus dem Sattel heraus den Sattelgurt nachgurtete. Bevor ich mit ihr nun wieder losreiten wollte nahm ich die Zügel auf, lehnte mich im Sattel zurück und zupfte leicht an den Zügeln, die Hände etwas höher genommen. Nach ein paar Sekunden machte sie einen Schritt nach hinten und ich lobte sie mit Begeisterung in der Stimme. Generell tat ich das immer, wenn sie etwas machte, was ich gut fand. Ich lobte sie mit der Stimme, was sie mit etwas Positivem verband. Zögerlich machte sie nun noch einen Schritt nach hinten und dann noch einen, augenblicklich nahm ich den Druck von ihr und ritt sie stattdessen energisch vorwärts. Das hatte sie wirklich gut gemacht und ich begann nun damit immer wieder, so bei jedem zweiten Buchstaben, mit ihr ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Die ständige Wiederholung tat seine Wirkung. Natürlich tat sie sich immer noch schwer damit, aber es wirkte auf mich, als empfände sie dies als weniger surreal, was sie da tat. Zu mindestens war es für sie leichter. Danach wollte ich mich einer anderen Hufschlagfigur widmen, und zwar den Volten mit einem Durchmesser von 10 Metern. Diese hatten wir bereits beim letzten Mal trainiert, so dass ich sie heute nur vertiefen wollte. Immer wieder ritten wir also wollten. Die Biegung bekam sie immer recht gut hin, doch das mit dem Durchmesser erschien mir etwas fragwürdig, da ich dies selbst auch nicht zu hundert Prozent abschätzen konnte, weshalb ich beschloss mir für das nächste Mal Hüttchen als Mittelpunkt aufzustellen, um dann Volten zu üben. Das einzige Problem war, dass es mir nämlich vorkam, als würden wir beide eher eine Eiform reiten und nicht etwas einen Kreis. Dementsprechend bemühte ich mich also weiterhin darum diesen Kreis auch einen wirklichen Kreis nennen zu können. Mit der Zeit wurde es etwas besser, aber da es sinnlos war die ganze Zeit weiter Kreise zu reiten und ich auch spürte, wie Quanera langweilig wurde, trabte ich sie wieder an, nur um sie relativ schnell danach in den Galopp über zu leiten. Da ich noch immer nicht alle Übungen mit einbauen wollte und gerade die auf den Galopp bezogenen Übungen erst beim nächsten Training einbauen wollte, diente dieser eher dazu die Stute noch einmal in einem schnelleren Tempo zu bewegen, bevor ich sie am langen Zügel eine letzte Bahn reiten würde, um sie abzureiten. Bei diesem Galopp achtete ich dementsprechend nicht mehr auf die Geschwindigkeit, sondern ließ die Zügel nun auch länger, um sie dann etwas schneller anzutreiben, um sie noch etwas auszupowern, bevor ich sie von dem Galopp über den Trab in den Schritt wechseln ließ. Beim nächsten Training würde ich daran arbeiten den Zwischenschritt des Trabes gar nicht mehr mit dabei zu haben, doch jetzt war es Zeit sie wieder zurückzubringen.

Nachdem ich die Trakehner Stute noch eine Bahn abgeritten hatte, hatte ich die leicht schwitzende junge Stute wieder zu dem Putzplatz gebracht, wo ich sie angebunden und abgesattelt, sowie das Zaumzeug gegen ihr Halfter getauscht hatte. Selbstverständlich hatte ich auch ihre Bandagen abgemacht und mich selbst von dem Reithelm befreit. Ich war glücklich über das erfolgreiche Training, auch wenn ich nicht verleugnen konnte, dass der kleine Hüpfer vor der Pfütze mich erschreckt hatte. Doch auch sie schien ruhiger und ausgelassen, auch wenn sie jetzt eindeutig auf ihr Kraftfutter wartete. Durch ihre gute Arbeit und das anstrengende Training konnte ich sie nun auch unmöglich noch länger darauf warten lassen, weshalb ich ihr nun ihr Futter brachte, um sie danach wieder wegzustellen. Zum Abschied kuschelte ich noch kurz mit ihr und steckte ihr die Hälfte meiner Möhre zu, die ich gleich noch essen wollte, bevor ich sie in den Offenstall entließ. Als ich mich noch einmal umdrehte sah ich, wie sie mir noch am Zaun nachsah, sich dann aber ihren Freundinnen zu wand.
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Juli
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« Antworten #1 am: 21. April 2023, 10:56:23 »
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Der eigentliche Teil der Ausbildung kam etwas kurz in diesem Bericht. Ich fands gut, wie du auch das Problem mit der Pfütze beschrieben hast, aber das wäre in der Ausführlichkeit vielleicht eher was für einen Nicht-Ausbildungs-Bericht gewesen.
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Lena
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« Antworten #2 am: 21. April 2023, 17:13:20 »
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