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Autor Thema: Quanera - #A-Dressur (4/6)  (Gelesen 756 mal)
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Mond in dunkler Nacht
Heisser Feger
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« am: 27. Mai 2023, 12:04:34 »
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In letzter Zeit war ich leider nicht dazu gekommen mit meiner Trakehnerstute Quanera weiter an ihrer Dressurausbildung zu arbeiten, da sich einiges ereignet hatte. Seit dem letzten Training konnte ich bereits mit der Stute im Turnierleben Fuß fassen. Doch auch so hatte ich einiges zu tun gehabt, was mir nun auf dem Weg zur Haltergemeinschaft durch den Kopf ging. Die Ausbildung meiner anderen Pferde war inzwischen weit fortgeschritten, weshalb ich bedauerlicherweise und unabsichtlich die Ausbildung meiner jungen braunen Stute hatte schweifen lassen. Doch das waren nicht die einzigen Neuigkeiten, die mich ablenkten. Von meinen drei tragenden Stuten hatten bereits zwei ihre Fohlen zur Welt gebracht, sodass nun die kleine Glæta und der Zweibrückerfuchs Endless Miracle meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Heute wollte ich mich jedoch intensive der hübschen Stute widmen. Als ich auf der Haltergemeinschaft angelangt war steuerte ich zielstrebig und entspannten Schrittes den Offenstall an, indem Quanera aktuell stand. Dort angekommen fiel die Aufmerksamkeit der Stute augenblicklich auf mich, als ich leise ihren Namen rief. Trotz der grünen Verlockung vor ihr hob sie ihren Kopf und sah mich einen Moment an, ehe sie mit gestrecktem Hals auf mich zu kam. Ihre wachen Augen bedachten mich neugierig. Leise brummte sie und schmiegte ihren Kopf auffordernd an mich. Obwohl sie so ein großes und entschlossenes Reitpferd war, forderte sie begierig ihre Streicheleinheit ein. Diese ließ ich ihr dann auch bereitwillig zu kommen, bevor ich mir nach gut zwei Minuten dann das Halfter nahm, dass an dem Tor hing. Sorgsam öffnete ich das Tor und ging zu Quanera hin, der ich dann das Halfter überzog. "Na komm, Hübsche. Erst bekommst du jetzt ein bisschen Wellness, danach arbeiten wir etwas.", mit diesen Worten führte ich sie in die Richtung des Putzplatzes, wo ich sie mit geübten Griffen anband. Sanft streichelte ich ihr noch über die Ohren, bevor ich damit begann über ihr in der Sonne leuchtendes Fell zu putzen. Gänzlich entspannt stand sie da und sah aus dem Augenwinkel vertrauensvoll zu mir. Da es die letzten Tage nicht so sehr geregnet hatte, war Quanera nicht besonders dreckig. Lediglich ein paar lose Haare und Staub hingen in ihrem Fell fest. Ehe ich mich dann den Hufen widmete kümmerte ich mich noch kurz um ihre halblange Mähne, in der sich etwas loses Grünzeug verfangen hatte, und auch um ihren langen Schweif, dem es ebenso ergangen war. Nachdem diese genauso sauber waren wie auch die Stute selbst kratzte ich noch sorgfältig die Hufe der Stute aus, ehe ich die Trakehnerstute sattelte und letztendlich auch trenste. Da wir nun beide fertig waren steuerten wir nun den Reitplatz an, der trotz des guten Wetters und der Tatsache, dass Wochenende war, komplett leer war. Ich wollte mich jedoch nicht beschweren, schließlich würden wir beide dann mehr Platz haben und nicht noch zusätzlich auf jemand anderen achten müssen.

Um den Rücken meiner Stute zu schonen stieg ich mit der Hilfe einer Aufstieghilfe auf den Rücken meiner hübschen Dressurstute auf. Noch immer war sie seelenruhig und richtete eines ihrer Ohren aufmerksam zu mir nach hinten, während ihr anderes nach vorne gerichtet war. Während ich die Zügel aufnahm spürte ich bereits wie sich die Stute etwas unter mir anspannte. Sie wusste genau, dass sie nun arbeiten müsse, weshalb sie begann auf dem Gebiss zu kauen, obwohl wir noch gar nicht losgeritten waren, was mich zum schmunzeln brachte. Ich kannte kein einziges Pferd, das unter dem Sattel auch nur annähernd so konzentriert war wie die Wunderstute unter mir. Sanft drückte ich meine Schenkel in die Seiten meiner hübschen Quanera. Lockeren Schrittes lief die Stute woran. Zu Beginn ließ ich sie am langen Zügel gehen und baute auch bereits trotz des langen Zügels Biegungen ein. Während ich diese Ritt versuchte ich möglichst wenig mit den Zügeln zu machen und die Stute dennoch dazu zu bringen sich möglichst gut zu biegen. Tatsächlich tat sie das auch problemlos, da sie sehr fein auf die Schenkelhilfen und die Gewichtsverlagerungen von mir ein. Das erfreute mich überaus, da mich dies durchaus vermuten ließ, dass sie noch höhere Klassen als A- und E-Dressur gehen könnte. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, während ich die Zügel nun etwas mehr aufnahm und mithilfe der Bahnfigur "aus dem Zirkel wechseln" einen Richtungswechsel vollführte. Wo ich nun schon mal auf dem Zirkel war ritt ich auch weiter auf diesem. Erst nach ein paar solcher Biegungen lenkte ich Quanera etwas nach außen, jedoch nicht über den normalen Weg, sondern in dem ich zunächst den Zirkel mithilfe von Schenkelweichen etwas verkleinerte und ihn anschließend erneut mit jenen so weit vergrößerte, dass wir wieder auf dem Hufschlag angelangten. Erst dann ritt ich wieder auf der ganzen Bahn, wobei ich allerdings nach zwei Runden mit einfachen Schlangenlinien auf dem anderen Zirkel ritt. Bevor ich sie nun antraben wollte musste ich zunächst nachgurten. Um dies zu tun parierte ich sie durch, sodass sie mitten während der Hufschlagfigur stehen blieb. Entspannt drehte sie ihren Kopf leicht zu mir, als ich mich zu den Gurtschnallen herunter beugte und diese enger zog. Dieses Nachgurten unterbrach kurzzeitig die Konzentration der Stute, doch ich wusste genau, dass sie gleich wieder überaus konzentriert sein würde. Sobald ich fertig war streichelte ich Quanera kurz über den Hals und lobte sie lächelnd, "Du machst das heute wirklich gut. Aber jetzt wollen wir erstmal traben und dann ein paar Galoppwechsel üben." Mit diesen Worten drückte ich meine Schenkel bewusst in die Seiten meines Pferdes, sodass sie direkt weiter auf dem Zirkel lief. Ich beendete den Zirkel noch und setze zu einem neuen an. Mit diesem neuen Zirkel drückte ich der Stute erneut die Schenkel energisch in die Seiten. Anschließend trabte sie eifrig an und lief mit leicht gewölbten Hals den Zirkel trabend entlang. Dabei achtete ich auch hier auf eine sorgsame Biegung ihres Körpers und zeitgleich darauf, dass sie ihren Hals nicht zu sehr wölbte, also so, dass sie den Kopf nicht hinter der Senkrechte hielt. Es dauerte nicht lange, da vollführten wir den bereits zuvor genutzten Richtungswechsel "auf dem Zirkel wechseln". Die Stute war immer noch sehr konzentriert und ihre Muskulatur spielte fein unter ihrem Fell, während sich langsam Schweiß an ihrer Brust bildete, was wohl sowohl dem Training als auch der prallen Sonne zu verschulden war. Nicht lange blieben wir auf dem Zirkel, ehe wir auf die ganze Bahn wechselten. Mit dem schmalen Lächeln auf meinen Lippen beschloss ich, dass es an der Zeit wäre zu galoppieren. In der Ecke bei M/C galoppierte ich sie schließlich an. Schwungvoll startete Quanera. Der Übergang war über aus schön, doch ich wollte sie nicht in diesem Tempo halten, sondern etwas langsamer als aktuell, da ich mir so nicht sicher war wie gut wir arbeiten könnten. Doch bevor ich mit den Galoppwechseln starten wollte, die wir in der letzten Trainingseinheit vorbereitet, aber noch nicht ausgeführt hatten, galoppierten wir in einem angemessenen Arbeitsgalopp auf dem Zirkel und einfache Schlangenlinien. Quanera war immer noch sehr konzentriert, doch ich wollte nicht mit der Zeit spielen, denn ihre Konzentration konnte schließlich nicht ewig halten. Also beschloss ich, dass wir lieber jetzt damit beginnen sollten Galoppwechsel zu vollführen. Sorgsam lenkte ich die Stute auf die Bahnfigur "durch die ganze Bahn wechseln". Ich war angespannt und ich glaube dies war die Ursache dafür, dass es auf den ersten Versuch überhaupt nicht funktionierte. Ich versemmelte es absolut die richtigen Hilfen zu geben, sodass die Stute statt einem Galoppwechsel in den Trab auslief und unzufrieden den Kopf hoch warf. Aber gut, es konnte schließlich nicht alles perfekt funktionieren. Auf der anderen Hand angelangt galoppierte ich sie wieder an, nur um dann über die ganze Bahn zu reiten bis zu einem guten Punkt, um wieder einen Richtungswechsel zu reiten. Auch diesen ritt ich wieder im Galopp an, um mich an einem einfachen Galoppwechsel zu versuchen. Und diesmal - klappte es. Erfolgreich und im Galopp bleibend, sowie auf der entsprechenden Hand gelangten wir auf der ganzen Bahn an. Liebevoll lobte ich die Stute mit der Stimme, in der deutlich mein Stolz mitschwang. Zwar war der erste Übergang noch etwas holprig, doch nach zwei weiteren Versuchen verlief es erfolgreicher und meine Stute vollführte einen sehr schönen einfachen Galoppwechsel. Mit diesem schönen Ergebnis wollte ich das heutige Training fast beenden und parierte sie erst einmal in den Schritt durch. Zur Belohnung würden wir gleich noch kurz und schnell ein paar Bahnen galoppieren. Dementsprechend galoppierte ich sie nun aus dem Schritt mit entsprechenden Hilfen an und ließ Quanera die Zügel lang. Kurz und aufgeregt warf die Stute ihren Kopf in den Nacken und preschte dann voller Motivation los. Auch wenn es ihr noch so viel Spaß machte im Dressurviereck tätig zu sein war es dennoch sehr schön für die Stute auch mal machen zu dürfen, was sie wollte. Nach diesem schnellen Galopp parierte ich sie abschließend durch und stieg von ihrem Rücken. Noch einmal lobte ich sie, ehe ich die Trakehnerstute zurück zum Putzplatz führte. Auf meinem Gesicht lag ein fröhliches Lächeln und ich lobte meine Stute erneut mit freundlichen Worten.

Nachdem ich das Pferd von ihrer Trense und dem Sattel befreit hatte, stellte ich der Stute etwas Futter hin und putze ihr noch einmal über ihr Fell. Etwas Schweiß hatte sich während des Reitens an ihrem Fell gebildet und nun war sie sichtlich froh fertig zu sein. Doch ich hatte noch viel zu tun, weshalb ich mir nicht noch Zeit nahm, um sie mit einer ausgiebigen Streicheleinheit zu verwöhnen. Stattdessen brachte ich sie zurück zu ihrer Wiese, wo ihre Herde auf sie wartet. Als ich sie von dem Halfter befreite lief sie augenblicklich glücklich zu ein paar anderen Pferden und schloss sich ihrem Fressen an.
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Lena
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« Antworten #1 am: 07. Juni 2023, 23:41:44 »
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Ein sehr schöner, ausführlicher Bericht, in dem du die Reaktionen deiner Stute sehr gut beschrieben hast. Weiter so!

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