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Autor Thema: Quanera - #A-Dressur (5/6)  (Gelesen 665 mal)
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Mond in dunkler Nacht
Heisser Feger
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« am: 13. Juli 2023, 18:30:23 »
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Noch immer arbeitete ich aktiv an der Weiterbildung meiner jungen Stute Quanera im Bereich der Dressur. Inzwischen fehlte nicht mehr viel, bis wir alle Lektionen, die für das Erreichen der A-Dressur nötig waren, geritten waren und beherrschten. In dem heutigen Training wollte ich dies mit ihr erneut üben, ehe wir im nächsten Training eine Prüfungssituation nachstellen würden. Mit den Gedanken war ich schon bei der Trakehnerstute, doch noch sauste ich auf meinem Fahrrad zur Haltergemeinschaft. Aufgrund der Tatsache, dass ich in letzter Zeit viel zu tun hatte, hatten wir uns zwar weiterhin dem Training gewidmet, aber nichts neues geübt. Doch dies sollte sich heute ändern. Jedenfalls war das mein Plan, als ich nun mein Fahrrad an dem Fahrradständer anschloss und mich auf den Weg zu meinem Spind machte, wo ich meinen Helm und meine Tasche lagerte. Bevor ich jedoch die Stute holte, brachte ich bereits meine Putzutensilien, ihre Ausrüstung und auch die meine nach draußen, sodass ich gleich nichts mehr holen muss. Munter gelaunt und mit einem lächeln auf dem leicht gebräunten Gesicht steuerte ich nun den Offenstall an, in dem meine Stute aktuell mit einigen anderen steht. So begrüßt mich nicht nur die braune Trakehnerstute, sondern auch meine Stute Easy Fly, die sich inzwischen mit der Trakehnerstute angefreundet hat. Lächelnd betrete ich den Offenstall und streichle auch kurz Fly über die Nase, ehe ich mich nun jedoch voll und ganz Quanera widme. Die zarte sechsjährige schnaubt mich warm an und drückt ihre Nase leicht gegen meinen Brustkorb, während ich ihr liebevoll den Mähnenkamm kraule. Obwohl es für die meisten Großpferde, die Turniere gehen, eher ungewöhnlich ist, hat die Stute eine recht lange Mähne, die über ihren ganzen Hals geht. Ich persönlich finde die sehr kurz geschnittenen Mähnen nicht sonderlich toll, was vielleicht auch im Zusammenhang mit meiner Vorliebe für Isländer steht, die nun mal immer eine lange und dichte Mähne haben. Außerdem gibt es schließlich noch andere Turnierzöpfe für längere Haare und nicht nur die kleinen klassischen. Während ich der Stute nun das Halfter über den Kopf ziehe stecke ich ihr zur Begrüßung unauffällig ein Leckerli zu, welches die Stute genussvoll zerkaut. Dass sie gute Laune hat wird mir nun letztendlich auch noch bestätigt, als ich sie aus dem Offenstall heraus in Richtung Anbinde führe. Am langen Strick läuft die Stute mit gespitzten Ohren neben mir her und schaut immer mal wieder zu mir. Im Gegensatz zu vielen anderen Pferden hat Quanera kaum das Bedürfnis dominant zu sein, was sie zu einer sehr angenehmen Zeitgenossin macht.
An der Anbinde angekommen binde ich die Stute mit geübten Handgriffen an, ehe ich damit beginne ihr Fell von dem Staub zu befreien, der sich in ihrem glatten Fell angesammelt hat. Ansonsten muss ich tatsächlich gar nicht so viel Putzen, da es kaum Möglichkeiten für sie gab sich richtig schmutzig zu machen. Nachdem ich folglich ihr Fell von dem Staub, Heu und einigen Blättern befreit habe, beginne ich damit die Hufe der Stute auszukratzen. Einen Moment bewundere ich stolz die noch strahlenden Hufeisen der Stute, die erst vor kurzem ausgetauscht werden mussten, ehe ich mich durch alle vier Hufe durcharbeite und die ein oder anderen kleinen Steinchen entferne. Um Risse in ihrem Huf vorzubeugen, mache ich die Hufe dann noch mit Wasser sauber und fette diese ein, sodass die Hufe genauso strahlen wie die neuen Hufeisen. Der letzte Schritt des heutigen Putzens ist es dann noch mit einem feuchten Tuch die Nase und die Augen der Stute sauber zu machen, Fliegenspray aufzutragen - immerhin will ich mich auf das Training konzentrieren und nicht, dass Quani die ganze Zeit unter ihren Bauch tritt, um lästige Fliegen oder Bremsen zu verscheuchen - und dann noch ihre Ohren etwas einzuschmieren, eben auch, um den Fliegenbefall vorzubeugen. Dann beginne ich damit die Stute zu satteln. Nachdem der Sattel auf dem Rücken der Stute festgemacht ist mache ich ihr noch leichte Gamaschen dran, da meine Stute tatsächlich sehr empfindliche Haut hat. Sobald dies erledigt ist mache ich mich selbst noch fertig, bevor ich das Halfter gegen die hübsche Trense austausche. Nun sind wir fertig und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Reitplatz.

Vorsichtig gleite ich in den Sattel und setzte mich aufrecht hin, ehe ich die Zügel nur locker aufnehme und der Stute im Anschluss meine Beine leicht in die Seiten drücke. Augenblicklich setzt sich Quani in Bewegung und geht am langen lockeren Zügeln durch das Dressurviereck. Da ich sie erst einmal aufwärme arbeiten wir zunächst am langen Zügel. Schon so baue ich die ersten Biegungen ein und lasse sie sowohl auf der rechten, als auch auf der linken Hand auf dem Zirkel gehen. Da ich heute relativ viel mit dem Trab und Galopp arbeiten möchte habe ich nicht so viel Zeit eingeplant, immerhin ist es dann umso anstrengender für mein Pferd, und gurte nun schon mal nach. Dazu lenke ich die Stute auf einen Zirkel und halte auf dem Mittelpunkt des Vierecks an, um mich an ihr herunter zu beugen und den Sattelgurt enger zu ziehen. Aufmerksam dreht die Stute ihren Kopf zu mir hin, macht aber keinerlei Anstalten irgendwie nach mir zu treten oder zu schnappen. Stattdessen lässt sie ihre Ohren beharrlich zu mir gerichtet, auch als ich mich wieder aufsetzte, die Zügel aufnehme und ihr mit einem leichten Druck bedeute vorwärts zu gehen. Generell reagiert die Trakehnerstute immer sehr fein auf Hilfen, sodass sie augenblicklich eines ihrer Hinterbeine vorsetzt und dann in einen schwungvollen Schritt übergeht. Immer wieder finde ich es beeindruckend die Muskeln meines Pferdes zu spüren, wie ich es jetzt tue. Trotz der geringen Anstrengung spielen sie in einem perfekten Einklang, was sich auch bewahrt, als ich ihr nun die Hilfen für den Trab gebe und die Stute antrabt. Noch immer ist der Zügel verhältensmäßig locker, auch wenn ich ihn dennoch aufgenommen habe. Aufrecht sitze ich im Sattel und sitze den Trab zu Beginn noch aus, als wir die ersten langen Bahnen in einem angemessenen Tempo reiten. Erst nach einem Handwechsel beginne ich mit dem Leichttraben. Während die Stute auf dem Gebiss kaut gebe ich ihr meine innere Hand leicht vor und lenke sie auf einen weitläufigen Zirkel. Beständig hält sie ihr Tempo und schwangt in diesem in keinerlei Hinsicht. Nach diesem Zirkel beginne ich einen weiteren, den ich dann jedoch zu einer Schlangenlinie mit drei Bögen durch die ganze Bahn mache. Konzentriert folgt die Stute meinen Hilfen. Bisher sind die Übungen für sie ein Klacks, da sie diese bereits gewohnt ist, doch dies wird sich gleich ändern. Sanft zeichnet sich ein Lächeln auf meinen Zügen ab, während ich kurz und dennoch präzise ein Signal über den inneren Zügel gebe, damit die Stute die richtige Richtung für die Bahnfigur "durch die Bahn wechseln" reitet. Tatsächlich reagiert sie sehr fein darauf und läuft dann sehr zielstrebig auf der anderen Hand auf die Bahn zu. Dort angekommen treten ihre Hufe fein und in einem guten Trabtakt auf dem ersten Hufschlag. Obwohl wir noch nicht lange trainieren ist sie sehr konzentriert und gänzlich in ihren Arbeitsmodus verfallen. Staub wirbelt von dem Sandplatz auf und so hüllt er ihre Beine leicht in eine Staubwolke, was die Stute nun aber auch dazu bringt einige Male zu husten. Unverzüglich lasse ich die Zügel etwas länger, damit sie sich strecken und aushusten kann. Mitleidig schaue ich kurz auf den Hals der Stute, bevor ich mich wieder auf unser gemeinsames Training konzentriere. Nun lege ich die Stute auf die lange Bahn. Doch bevor sie auch nur einen Huf auf die lange Bahn setzt drücke ich ihr sanft meine Waden in die Seiten, während sie durch die Kurve trabt, sodass wir die lange Seite in einem entspannten Arbeitsgalopp beginnen. Nach dieser Seite pariere ich das Pferd in den Schritt durch. Inzwischen braucht sie dafür kaum noch Hilfen, sodass sie nun vorwiegend entspannt, wenn auch mit hoch erhobenem Kopf und aufrecht zu mir gedrehten Ohren, die kurze Seite entlang läuft. Doch lange lasse ich sie nicht in dieser Gangart laufen. Stattdessen galoppiere ich sie schon auf der nächsten langen Seite wieder an. Dieses Prozedere wiederhole ich noch zweimal, bevor ich - noch im Galopp - durch die ganze Bahn wechsel und sie nun auf der anderen Hand galoppieren lasse. Kurz wirft die Stute protestierend ihren Kopf hoch, als sie realisiert, dass ich dasselbe mit ihr nochmal auf dieser Hand machen werde. Doch das sorgt nur dafür, dass ich leise mit einem Schmunzeln in der Stimme meine "Komm, Süße, nicht mehr lange und wir machen ein paar Übungen im Schritt". Mit diesen Worten galoppiere ich sie mit einem entscheidenden Schenkeldruck wieder an. Bedauerlicherweise scheine ich die Reaktion der Stute falsch eingeschätzt zu haben und mein Versuch sie zu "besänftigen" hat ihre Meinung wohl nicht geändert. Als wir nun die lange Seite galoppieren wirft sie kurz ihren Hintern hoch und beschleunigt ihr Tempo beträchtlich. Einen Moment bin ich überrascht, halte mich aber im Sattel, ehe ich mich tief in diesen setzte und ihr Tempo drosseln kann. Mit dem Ein-Zügel-Stopp bringe ich sie dann endgültig dazu anzuhalten. Beruhigend rede ich auf die Stute ein und streichle ihr sanft über den zu mir gedrehten Hand. Die Nasenflügel der Stute beben leicht. Theoretisch würde ich jetzt mit den Schrittübungen beginnen, doch ich merke, dass sie sich beruhigt hat und ich dementsprechend auch durchaus einen neuen Versuch zu wagen und damit wieder den Eindruck zu festigen, dass wir es auch gut können. Deshalb lenke ich die Stute nun wieder auf den ersten Hufschlag, von dem ich sie durch meine Bremsaktion leicht weggelenkt habe. Sanft drücke ich meine Waden wieder in ihre Seiten, sodass sie nun aus dem Schritt angaloppiert und wieder vollkommen entspannt und konzentriert in einem angemessenen Arbeitsgalopp über die Bahn fliegt. Nach dieser Bahn pariere ich sie direkt wieder durch und lasse sie am etwas längeren Zügel den Hufschlag entlang gehen. Aufgrund ihres Ausbruches beschließe ich unsere heutigen Übungen etwas zu verkürzen. Deshalb lenke ich die Stute nun auf die Mittellinie und lasse sie dort zum Stehen kommen. Grob überprüfe ich von oben ihren Stand und stelle voller Freude fest, dass sie in der korrekten Grußaufstellung auf dem Sandplatz steht. Mit einem Lächeln lobe ich sie und notiere mir im Kopf beim nächsten Mal etwas mehr Abwechslung in unsere Lektionen zu bringen, damit nicht wieder so ein Ausrutscher passiert, wie er heute passiert ist. Nachdem ich mir die Zügel aus der Hand habe kauen lassen streichle ich ihr erneut lobend über den Hals und steige dann geschickt von dem Rücken meines Pferdes ab. Lobend widme ich ihr noch ein paar Worte, bevor ich mich daran mache die Steigbügel hochzuziehen, den Sattelgurt etwas zu lockern und den Nasenriemen zu öffnen. Zu guter Letzt nehme ziehe ich ihr noch die Zügel über den Kopf und mache mich mit ihr auf den Weg zur Anbinde.

Dort angekommen tausche ich ihre Trense durch das blaue Halfter ein, welches ich ihr sanft über den Kopf ziehe. Lächelnd streiche ich ihre Mähne richtig und mache mich dann daran den Sattelgurt gänzlich zu öffnen. Nachdem ich nun den Sattel und die Trense weggebracht habe und gesäubert habe, komme ich mit einer Schüssel Pferdemüsli zurück zu meiner Stute Quanera. Liebevoll stelle ich es ihr hin und setzte mich neben sie. Auch habe ich mir noch in Buch mitgenommen und da ich nichts besseres zu tun habe schlage ich dieses nun auf und setze mich neben Quani, die gierig die Schüssel ausleckt. Das sie fertig ist bemerke ich daran, dass sie mir mit ihrer feinen Nase durch die Haare und über die Stirn streicht. Mir ist klar, dass sie Müsli in diesem hinterlässt, aber das ist mir jetzt egal. Ich schlage das Buch zu, stehe auf und löse den Strick. Nun führe ich sie am langen Zügel zu dem Offenstall, in dem sie steht. Dort befreie ich sie von dem Halfter und verschabschiede mich mit einem Leckerlie von ihr, bevor ich von ihr weggehe, um die Schüssel auszuwaschen.



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Lena
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« Antworten #1 am: 19. Juli 2023, 12:29:30 »
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Smiley Smiley Smiley XPs x3 (Sommeraktion) = 9XPs

Ein guter Bericht. Du hast sie in dem Moment, wo sie überfordert und ausgebrochen ist, gut wieder eingefangen. Ansonsten hast du auch sehr schön ihre Reaktionen gerade im ersten Teil beschrieben


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