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Autor Thema: Quanera - #A-Dressur (6/6)  (Gelesen 1395 mal)
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Mond in dunkler Nacht
Heisser Feger
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« am: 15. Juli 2023, 17:00:43 »
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Seit dem letzten akuten Dressurtraining mit meiner Trakehnerstute Quanera sind bereits ein paar Tage vergangen, in denen wir noch ein paar Mal im lockeren Umfeld die Lektionen wiederholt haben und auch einige andere Übungen wiederholt haben. Obwohl mir die Stute mit ihrem Durchgehen durchaus einen Schreck eingejagt hat wo sie dies schließlich noch nie zuvor getan hat, habe ich mich davon nicht abschrecken lassen und mir für unser heutiges Training statt des normalen Reitplatzes mit ein paar Stangen ein abgemessenes Dressurviereck gelegt habe. Für heute will ich eine Prüfungssimulation nachspielen. Zwar habe ich mir selbst dafür nicht die Prüfungskleidung angezogen - dafür wäre es echt etwas zu umständlich, aber weil ich es überaus amüsant finde habe ich für heute meiner Stute Quani die weiße Schabrake und die Trense raus gesucht, die ich immer für Turniere nehme. Mit Sicherheit wird es sich dämlich anfühlen eine Prüfung nachzustellen, aber es beobachtet uns schließlich keiner und ich halte das für einen gelungenen Abschluss für unsere Trainingseinheiten. Doch bevor wir uns auf den Reitplatz begeben muss ich die Stute erst einmal fertig machen. Als ich mit der Putzbox wieder zur Anbinde komme steht sie dort und beobachtet mich neugierig aus ihren wachen Augen. Lächelnd stelle ich die Utensilien neben ihr ab und schnappe mir eine Bürste, um damit nun über das Fell zu putzen. Aufgrund des trockenen Wetters muss ich es lediglich von dem hartnäckigen Staub befreien, der sich darin angesammelt hat. So dauert es nicht lange und ich fege bereits den Dreck aus ihrem Fell und ihren Hufen vom Putzplatz, um im Anschluss sanft den Sattel auf ihren Rücken zu heben. Die weiße Schabracke steht im starken Kontrast zu ihrem braunen Fell. Bevor ich die geduldige Stute nun auftrense, befestige ich noch die Bandagen an ihren Beinen und setzte meinen Helm auf. Nun sind wir fast fertig und es fehlt nur noch die Trense. Nachdem ich ihr auch diese angelegt habe und die Stute geduldig und artig neben mir steht führe ich sie erst einmal zum Reitplatz.

Bevor unsere Prüfungssimulation beginnen wird reite ich die Stute erst einmal warm. Am langen Zügel geht die Stute geschmeidig die Bahn entlang. Kurz schließe ich meine Augen und fühle mich in ihre Bewegungen hinein. Ich finde es wirklich beeindruckend wie deutlicher ich ihre Bewegungen wahrnehme und wie anders ich diese auch spüre. Sanft drücke ich meinen inneren Schenkel an ihre Seite, um eine hübsche Kurve zu reiten, während ich sie nun Biegungen gehen lasse, um sie weiter aufzuwärmen. Bevor wir nun in das Dressurviereck reiten trabe ich die Stute an und reite ein paar Bahnen. Erst dann erbaue ich für mich das Prüfungsszenario und stelle mich mit der Stute vor den Eingang des Dressurvierecks, dass ich mit den Buchstaben ausgeschmückt habe. Geduldig beuge ich mich an ihrer Seite herab, gurte den Sattel noch einmal nach und setzte mich dann wieder auf. In aller Seelenruhe fasse ich die Zügel etwas nach und setze mich aufrecht in ihren Sattel. Ich spüre meine Ruhe auf die Stute übergehen, ehe ich meine Waden bestimmt in ihre Seite drücke und sie antraben lasse. In einem entspannten Arbeitstrab reiten wir in den Zirkel hinein. Obwohl es keinerlei Zuschauer, Musik oder Richter gibt kann ich mir das Szenario dennoch sehr gut vor Augen führen. Wir sind bei A eingeritten und nun reite ich bis zu X, dem Mittelpunkt des Platzes und pariere die Stute zum Stehen durch. Konzentriert kaut diese auf dem Gebiss, während ich die nicht existenten Richter flüchtig grüße. Während es mir sonst nicht affig vorkommt den Lernstand meiner Stute so zu kontrollieren kommt es mir wiederum sehr albern vor die Luft zu grüßen, doch auch das gehört wohl irgendwie mit dazu. Nachdem dies nun getan wurde reite ich die Stute im Arbeitstrab an und bewege mich mit ihr auf C zu. Bei dem Buchstaben angekommen lenke ich sie bestimmt, aber sanft auf die rechte Hand, wo sie konzentriert ohne im Tempo zu schwanken auf dem ersten Hufschlag bleibt. Nicht lange bleiben wir jedoch auf der Hand, stattdessen folgt direkt bei M ein Wechsel durch die ganze Bahn. Während dessen verlängere ich die Tritte der Stute bestimmt und beginne mit dem Leichttraben. Als wir dann wieder auf dem Hufschlag ankommen höre ich mit dem Leichttraben auf und lasse die Stute mit relativ gestrecktem, aber leicht gewölbten Hals am etwas längeren Zügel bis zu F reiten. Kurz überlege ich, was als nächstes folgt, ehe ich mit einem leichten Druck meines äußeren Schenkels, aber zeitgleich auch dem Beschränken durch meinen inneren Schenkel und den inneren Zügel die Stute auf eine einfache Schlangenlinie lenke, die bei F beginnt. Sobald wir auf der Höhe von B und X sind, dirigiere ich die Stute mit unterschwelligen aber bewusster Hilfegebung wieder auf den ersten Hufschlag, sodass unsere Spuren im Sand ungefähr einen halb Mond ergeben haben, also eine fast perfekte einfache Schlangenlinie. Doch lange Zeit denke ich gar nicht darüber nach, ob es jetzt perfekt war oder auch nur annähernd gut, denn bereits nach der kurzen Seite reite ich erneut einen Wechsel durch die ganze Bahn, diesmal von H zu F. Während dieses Wechsels verlängere ich erneut die Tritte der Stute. Kurz warf diese ihren Kopf hoch, zügelte sich selbst dann aber wieder und verfiel wieder in ihren konzentrierten Modus. Immer noch im Arbeitstrab ritt ich auf dem Hufschlag bis zu A, wo ich sie in den Mittelschritt durchparierte. Mit diesem konstanten Tempo und immer noch sehr konzentriert kauend reite ich mit der Stute nun schon den nächsten Wechsel von K zu B und somit einen Wechsel durch die halbe Bahn. Von B zu M halte ich die Stute noch im Mittelschritt, bevor ich sie nun bei M sanft in den Arbeitstrab bringe. Von ihrem Rücken aus spüre ich die überlegten Bewegungen und wie fein sie diese auch ausübt. Bestimmt wird Quani in der Zukunft ein Dressurpferd, auch wenn ich ihre Ausbildung nicht mehr selbst übernehmen werde. Doch nun lenke ich meine Gedanken zurück zu den Prüfungsaufgaben, die ich so im Internet gefunden habe und beschlossen habe sie für meine Prüfung nach zu reiten. Von M bis C, was nicht ein allzu langes Stück ist, blieb sie im Arbeitstrab, ehe ich sie dann bei C mit einer sanften Hilfe in den Arbeitsgalopp befördere. Am relativ langen Zügel galoppieren wir nun eine ganze Bahn. Es fühlte sich im Anbetracht der recht zu geschnürten Dressurlektion wirklich gut an ein Stück galoppieren zu können. Auch wenn ich natürlich darauf geachtet habe, dass sie ihr Tempo nicht veränderte, war es wirklich eine gelungene Abwechslung. Doch als wir wieder bei C ankamen musste ich die Stute gleich darauf wieder auf eine Bahnfigur lenken, denn wir ritten einen Wechsel von H zu F. Auf der Hälfte von diesem Wechsel parierte ich sie dann auch in den Arbeitstrab durch, wodurch die kleine Galopp Sesion erst einmal beendet war. Artig und in dem angegebenen Tempo trabte sie mit mir den Wechsel zu Ende. Doch genau bei F trieb ich sie wieder an, sodass wir erneut in das Tempo Arbeitsgalopp fielen. Mit schönen Sprüngen ritten wir bis zu K, wo ich dann durch das verlängern ihrer Sprünge das Gefühl hatte wirklich zu schweben. Bei H ließ ich das verlängern der Schritte aber auch schon wieder bleiben, denn hier mussten wir wieder konzentriert im Arbeitsgalopp reiten. Auch auf dieser Hand folgte nun eine ganze Bahn im Arbeitsgalopp, bevor ich wieder bei C ankam. Der letzte Wechsel für heute sollte nun der von M zu K sein. Auf halber Strecke parierten wir nun in den Arbeitstrab durch. Nun ließ ich die Zügel auch etwas länger und ließ die Stute bis zu A traben, wo ich sie dann auf die Mitte zu lenkte. Bei X kamen wir dann fast perfekt, aber augenblicklich, zum stehen. Ich ließ der Stute die Zügel länger und lobte sie ausführlich. Zwar war das heutige Training kürzer gewesen, aber ich fand das diese simulierte Prüfungssituation wirklich gut funktioniert hatte. Dennoch sparte ich mir nun den erneuten Gruß und stieg einfach lobend von der Stute ab. Am lange Zügel führte ich sie nun noch ein paar Bahnen, bevor ich ihr die Zügel über den Hals hing und das aufgebaute Dressurviereck zurück baute. Dabei stand die Stute dauerhaft lieb neben mir und beobachtete mich aus neugierig wachen Augen. Erst danach führte ich sie zur Anbinde, wo ich sie von dem Sattel, den Bandagen und der Trense befreite. Im Anschluss daran bekam sie noch ihr Müsli, bevor ich sie auf die Weide entließ.
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Lena
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« Antworten #1 am: 19. Juli 2023, 12:43:52 »
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Smiley Smiley Smiley XPs (x3 wegen Sommerfest) = 9XPs

Wieder ein sehr schönes Training. Das war eine gute Idee, eine Prüfung zu simulieren. So gewöhnt sie sich schonmal an die Abläufe.


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