Tag 6
Der letzte Tag war angebrochen und wir wollten heute mal einen ganzen Parcours durchreiten. Gemeinsam trafen wir uns also auf dem großen Springplatz. Wir stellten uns im Kreis auf und betrachtete Sabis Parcours. Es war ne ganz schöne Hausnummer und so begannen wir schon schnell, die Ständer und Stangen hin und her zu tragen. Sabi rannte immer mit Zollstock hin und her und maß hier einen Abstand und dort eine Höhe. Nach guten 30min und einigen Quasselpausen, hatten wir es endlich geschafft. Wir machten noch kurz 5min Pause zum Luft holen und holten dann unsere Pferde.
Dr. Watson war schon sehr gespannt. Die letzten Tage habe ich ihn ja immer geholt und wir haben schwer trainiert. Also war er munter und wartete schon auf mich. Ich legte ihm das Halfter an und brachte ihn zum Putzplatz.
Nachdem ich ihn ordentlich geschrubbt hatte, sattelte und trenste ich ihn und legte noch ein paar Gamaschen an. Dann präparierte ich mich selbst noch und führte den Wallach zur Ovalbahn. Dort wollte ich ihn etwas abreiten. Man hatte den Springplatz gut im Blick und so konnte ich auch den anderen noch etwas zu sehen. Ich gurtete also nach und stieg dann auf. Am langen Zügel ging es erstmal ein paar Runden, dann trabte ich an und galoppierte Watson auch ein paar Runden ab. Er war gut aufgelegt heute und hatte einen großen Galoppsprung. Nachdem ich ihn so etwas gelockert hatte, wechselte ich in das Dressurviereck und nahm ihn dort noch etwas mehr auf und ging ein paar Lektionen. Ich hörte aber schon bald auf und ging rüber mit zum Springplatz. Reena wollte schon los legen und den Parcours gehen. Ich sah ihr zu und sie meisterte den Parcours wunderbar. Sie war ja auch schon sehr routiniert und wusste die Hindernisse zu nehmen.
Nachdem auch Loona mit einem echt doofen Patzer ihre Runde abgeschlossen hatte, war ich dran. Ich ritt Watson noch eine Runde im Galopp ab. Er war gleich wieder voll da – durch die Sprünge angespornt. Nach einer Runde stoppte ich, grüßte Sabi und ritt auf das erste Hindernis zu. Gleich ein Oxer. Watson spitzte die Ohren und zog im Tempo an. Ich gab ihm ein paar Paraden und zügelte ihn etwas. Dann sprangen wir und ich visierte schon Sprung 2 an. Eine leichte Kurve und Watson segelte wieder über den Sprung. Als ich nach links abwendete, wollte Watson schon auf Sprung 10 los düsen, aber ich konnte ihn gerade so noch daran vorbeilenken. Da er aber kurz so irritiert war, passt er nicht gut genug auf und stockte kurz, als plötzlich der Oxer vor uns auftauchte. Ich schnalzte und Watson sprang. Er hat aber doch zu sehr gepennt und stieß an die hintere Stange. Sie wackelte bedächtig, aber das Glück war uns hold und sie blieb liegen. Nach der Landung achtete ich gleich darauf, dass Watson mit der Konzentration bei mir blieb. Seine Ohren spielten vor und zurück und er hört nun auch etwas besser auf mich. Er wollte ja auch nicht unbedingt reißen. Hindernis 4 klappte gut. Mit einer großen Wende ging es locker auf Sprung 5 und 6 zu. Das war kein Problem, aber nun kam die Dreifache. Ich zählte im Kopf die Galoppsprünge und wir kamen gut hin. Watson sprang den Oxer gut, 7b klappte auch, aber der Galoppsprung zu 7c wurde etwas kurz. Da hatte ich zu wenig Druck gemacht. Watson musste sich ganz schön strecken und diesmal hatten wir nicht so viel Glück. Die Stange fiel und Watson schüttelte verärgert den Kopf.
Ich puffte ihn etwas an, damit er wieder auf mich achtete und Sprung 8 und 9 gingen dann wieder besser. Noch eine letzte Wende auf Sprung 10 und 11 zu. Das war dann auch wieder kein Problem und so hatten wir den Parcours geschafft. Ich lobte Watson und ließ ihn aus-galoppieren. Dann parierte ich zum Schritt und ließ die Zügel lang. Sabi lobte uns und sprach noch ein paar letzte Tipps aus. Ich nahm sie mir zu Herzen und sah dann noch Anja bei ihrem Parcours zu. Als dann alle soweit waren, hat Sabi noch eine kleine Siegerehrung geplant. Reena und Anja teilten sich den ersten und Loona und ich uns den dritten Platz.
Nachdem wir also unsere Pferde versorgt hatten, trafen wir uns noch auf Sekt und Kuchen im Reiterstübchen. Wir quackerten noch eine halbe Ewigkeit, bis wir uns dann mal wieder aufrafften, die anderen Pferde zu bewegen.
Es war mal wieder ein super Lehrgang mit viel Spaß und Lernerei!
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