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Zusammenfassung
Datum/Zeit: 01. Dezember 2023, 21:17:18
Autor: Lena
Das ist ein wirklich sehr asuführlicher Bericht. Man kriegt richtig mit, wie die Atmosphäre bei den Weltmeisterschaften war - Sowohl morgens im Frühstücksraum mit all den verschiedenen Sprachen, als auch später bei den Prüfungen. Schade, dass es mit den beiden nicht ganz so weit nach vorne ging, aber sie haben sich trotzdem wacker geschlagen! (Und wie toll sind denn bitte die KI-Bilder? xD )

gute Smiley Smiley Smiley Smiley XPs

gutgeschrieben
Datum/Zeit: 25. November 2023, 17:11:02
Autor: Mond in dunkler Nacht
31.10.2023

Halloween, Reformationstag - Für viele sind das die Begriffe für den heutigen Tag und es ist mit das erste was ihnen einfällt, wenn sie an diesem Morgen an das heutige Datum denken. Bei mir hingegen ist das anders. Wie auch schon die letzten Tage dreht sich bei mir im Kopf aktuell alles nur um folgendes Thema: "World Championships Sweden 2023". Und genau dies war das erste, woran ich dachte, als ich an diesem Morgen die Augen aufschlug und mich in einem mir fremden Bett wieder fand. Heute war der erste Teil der Prüfungen. Für mich relevant war nur die Dressurprüfung, während mich einige der gerittenen Westernaufgaben des heutigen Tages eigentlich nicht betrafen. Da ich neben meinen heute in Aktion tretenden zwei Dressurstuten auch noch fünf andere Pferde dabei hatte, würde ich aber nicht nur selbst das Dressurviereck betreten müssen, sondern im Anschluss oder davor - auch noch meine anderen Pferde einmal mit dem Gelände vertraut machen und im Ideal Fall sogar kurz bewegen. Müde stand ich auf, es führte ohnehin nicht länger ein Weg daran vorbei, und ging immer noch etwas erschöpft, aber durch das Adrenalin bei dem Gedanken an die heutigen reiterlichen Leistungen plötzlich hell wach, unter die Dusche.
Wenig später saß ich gemeinsam mit Lisa und Rexina an unserem Frühstückstisch am Buffet. Um uns herum herrschte aufgeregter Trubel und im Angesicht der vielen verschiedenen Sprachen, die hier gesprochen wurden, so wie den deutlich zu erkennenden anderen Reitern, realisierte ich zuerst wirklich das Ausmaß dieses Events und wie international es wirklich war. Obwohl ich mich nicht sonderlich gut mit den unterschiedliche Sprachen auskannte, hörte ich aus dem wirren Getuschel doch Schwedisch und Finnisch klingende Worte, sowie Englischsprachige und auch Deutschsprachige mit einem interessanten Dialekt, weshalb ich darauf schloss, dass diese wohl aus Vesland kamen. Eigentlich hatte ich keinen großen Hunger, aber Lisa nötigte mich dazu doch wenigstens ein belegtes Brötchen zu essen. Ich hätte keinen Hunger, weil ich aufgeregt und nervös sei, und ich würde meine Kraft brauchen, argumentierte sie, sodass ich dann tatsächlich einigermaßen glücklich ein mit Käse belegtes Brötchen kostete. Obwohl sich am Buffett auch einige mir unbekannte Sachen gab, wollte ich doch lieber bei etwas bleiben, was ich kannte, schließlich wollte ich keine Magenverstimmung oder ähnliches riskieren. Zu dritt saßen wir am Esstisch und unterhielten uns über die anstehende Einheit. "Quanera und ich starten zuerst, also von meinen Pferden. Wir haben die Startnummer 26 sind also relativ am Anfang. Da ich mit Desire die Startnummer 60 habe, habe ich dann noch genug Zeit Quani abzureiten und Desire warmzureiten. Hoffentlich läuft alles nach Plan. Der Wetterbericht hat Regen vorher gesagt und laut diesem soll es auch die ganze Nacht durchgeregnet haben, ich hoffe, die Pfützenlast hält sich noch einigermaßen in Grenzen, sonst haben Quani und ich ein echtes Problem. Aber da es 125 Starter sind - soweit ich das auf dem Schirm habe - kann ich zwischen dem Abreiten von Desire und der Siegerehrung, falls ich in Betracht komme, noch Askja longieren. Es wäre super, wenn irgendwer von euch es noch hinkriegt Óðinn zu longieren oder einmal über die Ovalbahn zu führen, falls das möglich ist, wenn der zu lange steht habe ich echt Sorge, dass der Süße morgen statt Pass zu laufen lieber buckelt." Es war wirklcih nicht so durchdacht von mir ein Pferd mit auf dieses Turnier zu nehmen, dass Angst vor Pfützen hat, immerhin sind diese angesichts des typischen Herbstwetters kaum zu vermeiden. Mein Isländer Hengst ist an sich eine liebe Seele, aber wenn er sehr gestresst ist, was ich angesichts des gestrigen Abenteuers vermute, und zeitgleich nicht ausgelastet ist, kann er wirklich auch unter dem Sattel nervig werden.

Aus ihren treuen Augen musterte mich Quanera, als ich die provisorische Stallgasse auf sie zu ging und sie sanft begrüßte. Bei unserer Anmeldung hatten wir auch die Futterwünsche für die Pferde angeben müssen und so hatte die zarte Trakehner Stute bereits ein bisschen was an Heu geknabbert und auch etwas Hafer in sich. Kraftfutter würde sie erst nach der zu erbringenden Leistung erhalten. Lächelnd strich ich ihr sanft einen Heuhalm aus dem Gesicht, der sich dort verfangen hatte und murmelte ihr zu, "Du schaffst das, davon bin ich überzeugt. Und heute sind die Pfützen nicht böse, versprochen. Ich passe auf, du brauchst keine Angst haben." Mit diesen Worten zog ich dem sportlichen Tier das Halfter über und führte sie aus der Stallgasse. Es war viel Trubel hier und ich war nicht die einzige, die mit der Vorbereitung des eigenen Pferdes begann. Einige hatten bereits gesattelt und machten sich auf den Weg zum Abreiteplatz. Wie auch die letzte Nacht war sie auch in dieser eingedeckt gewesen, um unerwünschten Matsch- beziehungsweise Mistflecken vorzubeugen. An unserem Transporter angekommen band ich die Stute geübt an einem der sich außen befindlichen Anbindestellen fest, um dann damit zu beginnen die Decke von ihrem braunen Fell zu ziehen. Während sie mit ihrer Farbe auf diesem Turnier wirklich nicht hervorstach hoffte ich, dass sie dafür positiv durch ihre Leistungen auffallen würden. Insgeheim war ich jedoch nicht sonderlich optimistisch, dass sie über einen Platz von Desires Startnummer hinauskommen würde, folglich schätze ich sie eher im Mittelfeld, wenn nicht sogar hinterem Mittelfeld ein, insbesondere durch die doch recht ungünstige Wettersituation, die unseren "Auftritt" noch erschweren würde. Da ich gleich bereits die zarte Stute abreiten müsste, half mir Lisa eilig mit dem Putzen über das leicht staubige Fell, mit dem auskratzen und dem einflechten, denn die bisherigen Zöpfe und der geflochtene Schweif waren irgendwie etwas zerzaust, was vermutlich auch an dem gestrigen Transport lag. Während Lisa ihre Mähne einflocht machte ich mich daran den Schweif ordentlich auszubürsten, sodass er in seinem kräftigen braun erstrahlend gänzlich befreit war von lästigen Knoten, Heu oder Einstreu. Unterdessen war Rexina damit beschäftigt den Transporter noch etwas von gestern zu säubern, ehe auch sie sich zu Lisa gesellte und die beiden damit begannen die Sportstute zu satteln und zu zäumen. Unter des verabschiedete ich mich in den Transporter und schlüpfte von meiner eher ranzigen Jogginghose - es war mir so unangenehm in dieser hier herum zu laufen, aber es bot sich einfach an, da ich meine weiße Reithose nicht unnötig verunreinigen wollte und die graue Jogginghose so schnell und einfach an und aus zu ziehen war - in meine Turnierreithose und zog auch die weiße Bluse an. Den Blazer würde ich gleich anziehen. Mit dem Dressurzylinder - ich muss ja wirklich gestehen, dass ich diese Dinger einfach nur nervig finde und doch lieber bei einem Helm bleibe. Zum Abreiten entschloss ich mich dann auch einen solchen Auszuwählen, da der Abreiteplatz von vielen Pfützen zersetzt war, was mich das schlimmste erwarten ließ. Tatsächlich kam es auch kaum anders. Lisa und Rexina übergaben mir Quani und sie begleiteten mich zum Abreiteplatz. Bei meiner Prüfung würden sie nachher auch zu sehen und so war ich wirklich dankbar über die seelische Unterstützung. Als ich behutsam auf Quanera aufsaß schmiegten sich ihr Körper sanft zwischen meine Beine und an meine dunklen Reitstiefel. Bereits beim aufsitzen spürte ich die Anspannung der dunklen Stute. Unruhig zuckten ihre Ohren immer wieder von mir weg zu dem winzigen Publikum, dass uns Reitende und die Pferde bereits am Abreiteplatz beobachtete und auch zu den ganzen anderen Pferden. Auch mir viel es schwer mich zu fokussieren, doch mit meinem eisernen Willen und einer inneren Ruhe gelang es mir zumindest zu Beginn meine Ausstrahlung positiv auf die Stute wirken zu lassen. Die ersten paar Bahnen im Schritt waren noch kein Problem, doch als ich dann mit den ersten feinen Biegungen auch im Trab began, näherten wir uns einer ach so furchterregenden Pfütze. Gerade in diesem Moment sah ich ihre Reaktion nicht kommen, sodass ich sehr überrascht war, als sie einen mächtigen Satz zur Seite machte und dort wie angewurzelt stehen blieb. Glücklicherweise konnte ich mich im Sattel halten und noch während mein eigener Puls langsam wieder auf einen Normalzustand zurück kam redete ich beruhigend auf das angsterfüllte Pferd ein. Als ich merkte, dass sie sich entspannte trieb ich sie langsam um die Pfütze herum und begann möglichst schnell wieder mit dem alten Ablauf. Um uns auf die schwierige Prüfung vorzubereiten, deren Aufgaben ich bereits während des Frühstücks auswendig gelernt hatte und noch immer im Kopf wiederholte baute ich eine recht gut funktionierende Piaffe und auch eine Galopppirouette ein. Beides gelang der Stute, sodass wir auch kurz vor dem Aufrufen der Nummer 24 fertig waren. Während diese auf dem etwas entfernt liegenden Platz performte tauschte ich meinen Helm gegen den Zylinder und zog den Blazer über. Als dann die Nummer 25 dran war bewegte auch ich mich mit meiner Begleitung zum Platz und verfolgte die gerittene Aufgabe, dabei ging ich im Kopf die einzelnen Schritte ganz genau mit. Und dann war ich dran. Mit noch leicht zitternden Händen steuerte ich Quanera auf den Eingang zum Dressurviereck zu und erst beim Eintreten in dieses gelang es mir mich etwas zu beruhigen. Ich spürte die Blicke von Tausenden von Menschen auf mir ruhen und musste einmal heftig schlucken, dieses Gefühl war... atemberaubend, aber es war auch furchteinflößend und ich wagte es gar nicht erst aufzublicken aus Angst in diesem Fall meine Beherrschung zu verlieren. Bereits jetzt spürte ich, wie sich meine Anspannung auf das Dressurpferd übertrug.

13...14...15, das war der 15 Tritt der Piaffe. Im Kopf rekonstruierte ich mir die nächste Aufgabe. Immer noch bei X Übergänge von einer Passage zu einer Piaffe und wieder zurück. Puh, meine Hände zitterten leicht, während ich mich auf die Bewegungen von Quanera fokussierte. Das Publikum hatte ich aus meinem Kopf verbannt. Das einzige, was für mich gerade existierte war die Stute und die Aufgabe. Bisher hatte sie wirklich gut mitgearbeitet, auch wenn mir selbst bewusst war, dass ihre Bewegungen definitiv keine Bestnote erhalten würde, war uns bisher noch kein gravierender Fehler unterlaufen und trotz der kleinen Pfütze direkt auf dem äußeren Hufschlag verhielt sich mein kleines Sensibelchen erstaunlich ruhig. Nach den Übergängen blieben wir dann bei der letzten Passage um so von X zu G zu reiten. Die trabähnliche Bewegung beendete ich dann jedoch erst minimal hinter G, mir war bereits jetzt klar, dass wir nicht unter die Top10 kommen würden, obwohl die Trakehner Stute sehr versammelt dabei war und mir gut zu hörte. Als wir dann wie gesagt knapp hinter G zum stehen kamen entspannte ich meine Muskeln etwas. Unbeweglich verharrte Quanera abwartend, während ich die Richter*innen wie am Ende jeder Dressurprüfung grüßte, noch einen Moment wartete und dann die Stute am langen Zügel für das Verlassen der Bahn auf A zu steuerte. Liebevoll lobte ich das imposante Tier dabei. Auf dem Weg zum Ausgang merkte ich kurz, wie sie sich im Angesicht einer Pfütze anspannte, aber dann blieb sie erstaunlich gelassen und ließ sich von mir ohne Probleme vom Platz reiten, wo Lisa und Rexina warteten. Erst jetzt realisierte ich das leichte Zittern meiner kaltgewordenen Hände. "Das war großartig!", lobte mich Lisa, während sie in die lang gelassenen Zügel der Stute griff und ihr lobend über den Hals strich, um ihr anschließend ein Leckerli zu zu stecken. Auch Rexina schloss sich dem Lob an, "Wirklich beeindruckend! Nach dem Ausrutscher am Abreiteplatz wirklich gelungen!" Kurz schwiegen wir, um die Wertung zu hören, die gerade verkündet wurde. 61,576% waren nicht wirklich zufriedenstellend, aber für dieses internationale Event durchaus gut. So war aber klar, dass ich nicht für eine Siegerehrung bleiben musste. Nun meinte ich auch, "Es war zwar gut, aber noch lange nicht perfekt. Ich habe ein zwei kleine Fehler gemacht, was Quani natürlich beeinflusst hat. Aber Hauptsache sie ist nicht mit mir durchgegangen, weil sie sich vor einer Pfütze erschrocken hat." Den letzten Satz lachte ich nur noch, während wir uns langsam in die Richtung des Abreiteplatzes bewegten. Ich würde Quanera noch ein paar Bahnen im Schritt reiten, um sie abzukühlen, bevor sie dann ihre wohlverdiente Portion Kraftfutter tanken durfte. Wenig später zog ich den Sattel von dem schwitzenden Pferd. Bereits als sie ihren Sattel noch auf hatte, hatte sich die braune Stute auf ihr eingeweichtes Kraftfutter gestürzt und leckte nun auch noch den letzten Rest aus der ersten Schüssel. Ganz recht, erste Schüssel, sie würde noch eine weitere kleine Portion bekommen, die Lisa gerade auch heran brachte. Rexina war gerade mit dem Isländer Hengst eine Runde über das Gelände spazieren, damit er mir morgen nicht mit Freudenhopsern noch vor dem Start irgendwas brechen würde. Soweit ich wusste war gerade irgendeine Startnummer vor vierzig dran. Da jede Performance ungefähr drei Minuten dauern würde hatten wir also noch gut eine Stunde Zeit, wovon ich aber eine halbe Stunde für die Vorbereitung gedanklich abziehen würde. Also noch eine halbe Stunde. Liebevoll kraulte ich Quanera hinter den Ohren, während sie auch ihre zweite Portion Futter inhalierte, "Also du sagst der Longierzirkel sei frei? Dann schnappe ich mir gleich einmal Askja und lasse sie einmal laufen, damit die morgen auch lieb ist. Könntest du mir vielleicht Motivations-Pommes holen? Und einmal bei den anderen Stuten schauen? Nicht das sich irgendwer schon wieder die Decke kaputt gemacht hat. Oder sie irgendwie och überdreht von gestern sind, danke." Mit einem zuckersüßen Lächeln küsste ich meine Freundin auf die Wange, bevor ich mich kurz in den Transporter zurück zog, um dort meine Reitsachen abzulegen und die helle Reithose mit der ranzigen Jogginghose vor Sabber-Attacken und ähnlichem zu bewahren.

Die Zeit war knapper als gedacht und so hatte ich Askja nur kurz im Zirkel laufen lassen, bevor ich mir Desire geholt hatte. Rexina und Lisa waren ebenfalls wieder zurück und zwischen dem Abdecken des Pferdes, Überputzen und einflechten, beziehungsweise bürsten, wanderten die Pommes nach einander in unsere Münder. Sie schmeckten wirklich lecker und meine Laune hob sich nicht nur durch diese, sondern auch durch ein paar Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die dicke Wolkendecke erkämpft hatten. Die zarte Fuchsstute war glücklicherweise nicht auf die Idee gekommen ihre Decke irgendwie zu zerstören - Fly schien darin eine echte Expertin zu sein und so war ich froh, dass wir uns noch Ersatzdecken eingepackt hatten, die Lisa dann eben auch mit ihrer leicht kaputten Decke austauschen konnte. Während die anderen beiden sich noch um das Vorbereiten des Dressurpferdes kümmerten schlüpfte ich bereits in mein Turnieroutfit, dass ich nach dem Ausziehen wieder ordentlich gefaltet hatte. Bei Desire entschloss ich mich dazu auf den Helm beim Aufwärmen zu verzichten, da die Stute eigentlich immer relativ entspannt ist und zumindest keine Angst vor Pfützen hat, wie es die Trakehner Stute hat. Obwohl Desire eigentlich was unbekannte Situationen angeht immer relativ skeptisch war, behielt sie hier ihre Ruhe und wirkte sehr souverän, die zahlreichen vorangegangenen Auswärtsturniere hatten sich bezahlt gemacht. Gemeinsam machten wir zwei uns nun auf dem Weg zum Abreiteplatz, den ich zuvor bereits mit der Stute besucht hatte. Mit einem aufgeregten Lächeln auf dem Gesicht schwang ich mich sanft in ihren Dressursattel, strich noch einmal die weiße Schabrake gerade, bevor wir mit dem Aufwärmen begannen. Bereits hier legte sie gekonnt die geforderten Übungen ab und wirkte etwas konzentrierter als Quanera. Doch wirklich spannend werden würde es erst während der gerittenen Prüfung selbst werden. Nach einigen Minuten parierte ich das Dressurpferd durch und gurtete noch einmal nach. Bereits jetzt waren wir bei Startnummern ganz in der Nähe der meinen angekommen, sodass meine Freundin mir meinen Blazer reichte. Als dann die Nummer 59 startete machten wir uns bereits zu viert auf den Weg zu der Arena, deren Sitzplätze zwar überdacht waren, deren Reitbereich jedoch unter freiem Himmel lag. Bereits jetzt klopfte mein Herz und ich begann in meiner Bluse und dem Blazer leicht zu schwitzen, während ich der Fuchsstute sanft den Hals kraulte und Lisa die Zügel hielt. Rexina unterdessen strich Desire genau wie ich lobend über den Hals. Wenig später ritt dann auch die Startnummer 59 an mir vorbei wieder aus der Halle. Schnell raunte mir Lisa noch zu, wie ich mit Quanera aktuell platziert war und ich lauschte noch der Note des Reitenden vor mir - 88.901% hatte die Reiterin, wenn ich den Namen recht verstanden hatte Tina Laub, erreicht! Das schüchterte mich mächtig ein und mir war sicher, dass sich diese so ohne Probleme eine hohe Platzierung sichern konnte. Ich musste noch einmal schlucken, ehe ich meiner zarten Stute leicht das Signal zum Weiter gehen und somit Betreten der Arena gab. Dieses mal spürte ich, dass ich von Beginn an etwas ruhiger war, was sich positiv auf das fleißige Pferd auswirkte, dennoch war meine Nervosität nicht zu übersehen.
Im versammelten Galopp ritt ich in die Arena ein und hielt dabei meine Hände bemüht ruhig, auch wenn ich dem Zittern großen Widerstand leisten musste. Passgenau parierte ich das Sportpferd, das in guter Anlehnung lief, bei X durch und ließ sie unbeweglich dar stehen, während ich die Richter begrüßte. Die Ansage, dass ich Mond in dunkler Nacht sei und die Württemberger Stute Awesome Desire ritt, sowie weitere Informationen über uns, versuchte ich weitesgehend auszublenden, als ich nach einer abgezählten Zeit in den versammelten Trab wechselte und so auf C zu ritt. Während wir auf der rechten Hand über den äußeren Hufschlag bis M ritten, wo ich die Stute von dem versammelten Trab in einen starken wechselte. Auch die nächsten Aufgaben erfüllten wir gewissenhaft. Dennoch spürte ich wie die ausgeglichene Dressurstute ab und an auch dank meines Zutuns Fehler machte, doch für mich war das halb so schlimm, denn ich wusste, dass ich ohnehin keine großen Chancen hatte, dennoch gab ich mir sehr viel Mühe. So stand am Ende des Rittes, als ich nach etwa drei Minuten im Schritt die Arena verließ fest, dass ich mit einer Wertnote von 65,886% zwar etwas besser als mit Quanera unterwegs gewesen war - aber dennoch nicht überragend.

Wie auch nach meinem Ritt auf Quani begrüßten mich meine beiden Unterstützerinnen freudig und lobten auch Desire, der ich liebevoll den Hals streichelte und ihr bereits aus dem Sattel ein Leckerli reichte. Ich war wirklich zufrieden und so war es auch erfreulich und auch eine Art von Belohnung der Stute nun am Transporter angekommen - nachdem ich sie noch abgeritten hatte selbstverständlich - den Sattel abzunehmen und ihre Trense gegen das Halfter auszutauschen. Danach war es dann an der Zeit dem jüngeren Pferd etwas zu futtern zu bringen, was sie sehr dankbar annahm. Im Anschluss daran brachte ich sie dann wieder in ihre Box, um dann mit den anderen und einer neuen Portion Pommes auf unseren Plätzen in der Arena Platz zu nehmen. Begeistert beobachteten wir dann noch die anderen Teilnehmer und jubelten dann auch den Siegern zu. Gegen Ende stand fest, dass ich mit Quanera den 40 Platz und mit Awesome Desire den Platz erreicht hatte, was durchaus annehmbar und sogar gut war. Ich war wirklich stolz auf die Stuten und auch dankbar für meine Unterstützerinnen. Nach diesem anstrengenden Mittag versorgten wir noch die Pferde und sahen im Anschluss daran bei verschiedenen anderen Disziplinen zu.



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links: Quanera bei den World Championships Dressur
rechts: Awesome Desire bei den World Championships Dressur