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Autor Thema: HG Wanderritt die Berichte  (Gelesen 7332 mal)
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Reena
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Quasselstrippe
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« am: 02. August 2008, 16:21:20 »

Ich denke es ist einfacher, wenn hier die Berichte reingepostet werden Wink
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I'm giving you all my love
I'm still looking up
Jenny
Gast
« Antworten #1 am: 02. August 2008, 16:39:56 »

Die ersten Sonnenstrahlen hatten mich an diesem wunderschönen Morgen an der Nase gekitzelt und geweckt. In einem sommerlichen Outfit und mit guter Laune stürmte ich nach unten in die Küche, wo ich sofort meine Mutter antraf. „Die Mädchen schlafen alle noch tief und fest. Die Pferde sind bereits alle gefüttert worden.“ Ich schaute aus dem Fenster und sah die Pferde friedlich auf der Koppel grasen. Glücklicherweise befand sich am Haus genügend Land, so dass die Pferde einwandfrei untergebracht werden konnten. „Was hältst du davon, wenn du die Meute wecken gehst?“ Ich grinste verschmitzt und schlug direkt den Weg durch das Wohnzimmer ein, damit ich den Garten sofort erreichte. Aus keinem der Zelte war ein Geräusch zu hören. Wenn ich an den Abend der Ankunft dachte, konnte ich es niemandem verübeln, denn es ist doch später geworden, als geplant. Ich überlegte angestrengt, wie ich 13 Leute schnellstmöglich wach bekam und das so, dass sie auch tatsächlich sofort aufstanden. Mit schnellen Schritten lief ich zurück in die Küche. „Ich brauche zwei Kochtopfdeckel.“, sagte ich zu meiner Mutter, die mir einen überraschten Blick zuwarf. Mit eiligen Schritten lief ich zurück in den Garten. Während ich die Kochtopfdeckel mit voller Wucht zusammen schnellen lies, lief ich um die Zelte herum und konnte das ein oder andere Knurren hören. „Wenn ich die Person erwische, die für das Wecken verantwortlich ist…“, hörte ich Yassi murmeln, als ich einen Schrei hinter mir vernahm. „Jenny!“, kreischte Sandy und stürmte auf mich zu. Vor Schreck ließ ich die Kochtopfdeckel fallen und schlug eine andere Richtung ein. „Wenn ich dich in die Finger bekomme!“, quiekte sie weiter, während der Rest lachte. „Eigentlich hatte ich eher mit Mareike gerechnet, die wütend hinter mir her rennt.“, rief ich ihr trotz Flucht zu. Während ich versuchte Sandys Wut zu entkommen, genossen die anderen Mädchen das morgendliche Kino und wurden langsam munter. Schließlich erschien meine Mutter mit dem Frühstück auf der Terrasse, was selbst Sandy der Jagd vorzog. Ich setzte mich auf einen Platz außerhalb ihrer Reichweite und grinste ihr zu. „Dafür bist du nun wenigstens wach.“, sagte ich zu ihr. Die Runde kicherte vergnügt, doch für Sandy war es anscheinend kein lustiger Morgen, denn sie war mir nur einen mürrischen Blick zu und kaute auf ihrem Brötchen weiter. Alle - bis auf Sandy - wirkten zufrieden und verfielen beim Frühstück den alltäglichen Gesprächsthemen. Ich kramte noch einmal die Karte für den Wanderritt hervor und schaute mir genau meine Strecke an. Eigentlich kannte ich mich in meiner Gegend sehr gut aus, doch trotzdem wollte ich sicher sein, dass wir am Ende am gewünschten Ziel ankamen. Das Wetter versprach gut zu werden, weshalb ich fast einen ganzen Tagesritt ausgerechnet hatte, denn bei den derzeitigen Temperaturen wollte man die Pferde und Reiter nicht überbeanspruchen. „Wie lange werden wir unterwegs sein?“, fragte Mánadís als ich über der Karte brütete. „Vermutlich fast einen ganzen Tag.“, sagte ich zu ihr und schilderte die restlichen Überlegungen. „Sehr vernünftig!“, sagte sie schließlich zu mir, nachdem ich ihr alles gesagt hatte, was gesagt werden musste. „Ich bin schon so gespannt.“, sagte Ana und bewegte sich auf ihrem Stuhl, wie ein kleines Kind, was gerade einen Lutscher zur Belohnung bekommen hatte. Die Freude war gerade an ihr besonders zu erkennen, was sie auch nicht abstreiten musste, denn vielen erging es so. Allerdings waren nicht alle unbedingt so aufgedreht, wie sie. Ich grinste und schmierte mir mein zweites Brötchen, als Sandy ihren Stuhl nach hinten schob. „Ich gehe kalt duschen.“, sagte sie und streckte sich gähnend. „Vielleicht lächelst du danach wieder.“, murmelte Marina, die sich nach der Aussage sofort in ihren Stuhl duckte. Sandy streckte ihr die Zunge raus und machte sich danach auf den Weg. „Na, es wird schon wieder besser.“, sagte ich und biss an meinem Brötchen ab. Fragend blickte Gwen plötzlich in die Runde. „Wo ist eigentlich unsere Gepäckfrau?“ Bevor ich ihre Frage beantworten konnte, brachte Doro sich in das Gespräch mit ein. „Die kommt gegen Vormittag, wenn wir hoffentlich startklar sind. Falls wir schon weg sein sollten, dann wird Jennys Mutter ihr das ganze Gepäck geben bzw. den Teil, den wir nicht mehr mitnehmen konnten.“ Damit war dann auch diese Frage aus dem Weg geschafft. Einige hatten das Frühstück bereits beendet und machten sich ans Packen und Zelt abbauen. Gerade beim Zeltabbauen, kam wieder jede Menge Spaß oder auch die ein oder andere Verwirrung auf. Es wurde viel gelacht und selbst Sandy war wieder bester Laune. „Ein klassischer Morgenmuffel.“, sagte ich zu meiner Mutter, als wir den Tisch abdeckten. „Du bist nicht besser.“, sagte sie zu mir und warf mir dabei den passenden Blick zu. Ich seufzte und ging einer möglichen Diskussion besser aus dem Weg. Nach einiger Zeit konnte man den Hauptteil der Zelte auch als abgebaut betrachten, doch teilweise mussten die Mädchen sich untereinander wirklich antreiben, damit sie nicht wieder allerhand Schabernack trieben und die wichtigen Dinge vergaßen. Schließlich befand sich mitten im Garten allerhand Gepäck. „Die Zelte kann am besten Reena mitnehmen. Nahrungsmittel und Getränke sollten wir selber mitnehmen, denn unterwegs überkommt es uns sicherlich. Teilweise sollten auch die Schlafsachen auf den Pferden verstaut werden. Lasst uns das leichte Gepäck mitnehmen und das, was etwas mehr wiegt, lassen wir für Reena liegen.“, sagte Gwen. Alle nickten und stimmten ihr zu. Während der Rest zu den Pferden ging, lief ich noch einmal schnell in mein Zimmer und suchte meine restlichen Sachen raus. Nebenbei schlüpfte ich in meine Reitsachen. Schnell ließ ich den Blick noch einmal über mein Gepäck wandern und schulterte es schließlich, damit ich es mit auf den Haufen schmeißen konnte.
Wenn man die Mädels finden wollte, musste man nur dem Lärm folgen. Sobald man sich ihnen näherte, nahm dieser zur. Somit konnte man sie nicht verfehlen. Freudig putzten sie ihre Pferde, doch die ein oder andere stöhnte bereits wegen des warmen Wetters. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Eigentlich begrüßte ich das Wetter, denn so war es mir lieber, als unterwegs komplett nass zu werden. Zwar hatte jeder Regensachen eingepackt, doch sicherlich wäre niemand erfreut daran sie auch tatsächlich zum Einsatz kommen zu lassen.
In Ruhe putzte ich nun zuerst Trouble und danach Valentine. Ich entschloss mich dazu, dass Trouble mein Gepäckpferd sein würde und legte ihm einen passenden Gurt auf, damit später auch nichts verloren gehen konnte. Neugierig beäugte er den Gurt und döste danach weiter. Bevor ich mich nun ans Satteln und Trensen von Valentine packte, schnappte ich mir mein Fliegenspray und sprühte die Pferde damit ein. Jeder hatte sein eigenes Fliegenspray in vielen Ausführungen eingepackt, denn bei diesem Wetter konnte man sich vor Fliegen und Bremsen kaum retten. Somit würden wir nachher eine Wolke aus verschiedenen Fliegensprays darstellen und das Ungeziefer abschrecken. Als ich an den anderen Pferden vorbei lief, um meine Sachen zu holen, nahm ich einen tiefen Zug und musste einmal deftig husten, weil die Luft nicht nur durch die Hitze stand, sondern auch durch das Fliegenspray. Ich griff nach den leichtesten Sachen und lief mit ihnen zurück zu Trouble, der die Ohren spitze als ich sie neben ihm fallen ließ. Er schnaubte nervös. Beruhigens klopfte ich ihn am Hals, als ich den Schlafsack an dem Gurt befestigte. Nachdem ich Trouble wie einen Esel bepackt hatte, schaute ich einmal in die Runde. Beim Rest ging alles recht langsam vorwärts, was vermutlich mit dem Wetter zusammen hing. Alle bewegten sich etwas träge und jede Bewegung schien eine Qual zu sein. „Hat jemand Sonnencreme?“, schrie Kadda über den Tumult hinweg. Sie bekam genügend Antworten darunter auch meine. „Wenn ich ohne Sonnencreme los reite, dann bin ich morgen ein Krebs.“, entgegnete ihr Mareike. Somit ging es ihr ähnlich, wie mir. Die nötigsten und wichtigsten Utensilien befanden sich nun an Trouble. Ich schnappte mir meine Gamaschen und schützte Valentines Beine, bevor ich mich mit dem Sattel und dem Vorderzeug beschäftigte. In Ruhe kümmerte ich mich weiter um meine Sachen und ließ die anderen machen. Vereinzelte dachten genauso und ließen sich genauso wenig von der Hitze irritieren, denn daran ändern, könnte man sowieso nichts. „Fertig!“, rief Flicka und setzte ihre Cap auf. „Na, wie sieht es bei euch aus?“, fragte sie und schwang sich in den Sattel, um die ersten Runden im Schritt zu drehen. Genervt setzten sich Nabiri und Lady in Bewegung, doch sie ließen die Prozedur trotzdem ohne Protest über sich ergehen. Manch einer seufzte erschöpft und manch einer entgegnete Flicka freudig, dass er nicht mehr lange brauchen würde als ein Auto auf die Auffahrt fuhr. Meine Mutter lief Reena sofort entgegen, damit sie ihr zeigen konnte, wie sich das restliche Gepäck befand und half ihr sofort das Auto einzuladen. Niemand machte sich die Mühe Reena entgegen zu laufen oder ihr zu helfen, denn es würde weitere Bewegungen bedeuten, die sich jeder dankend bei diesem Wetter ersparen wollte. Stattdessen musste Reena sich mit freudigem Winken zufrieden geben.
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Jenny
Gast
« Antworten #2 am: 02. August 2008, 16:40:15 »

Mit der Zeit hatte jeder sein Gepäckpferd endlich beladen und die Reitpferde waren auch fertig. Somit befanden sich alle im Sattel. Jeder kontrollierte noch einmal die Ausrüstung und ob auch tatsächlich alles dabei war. Ich cremte mich in der Zeit noch schnell ein und zog meine Cap auf. Viele hatten sich dazu entschlossen lieber eine Cap, als eine Kappe zu tragen, weshalb sie an vielen Gepäckpferden zu finden war. Der Ritt würde recht gesittet ablaufen und somit würden größere Verletzungen hoffentlich ausbleiben.
„Du bist bitte vorsichtig. Ich will dich ohne Verletzungen wieder zurück haben.“, sagte meine Mutter als sie uns das Weidegatter öffnete. Ich nickte ihr stumm zu und setzte ein leicht genervtes Lächeln auf. Hintereinander ritten wir nun die Straße hinunter und bogen sofort nach links in den nächsten Feldweg ab. Der Weg war bereit genug und wurde nicht durch Autos befahren, weshalb wir nun nicht mehr hinter einander reiten mussten. Somit schlossen sich kleine Gruppen zusammen und verfielen - wie beim Frühstück - in die alltäglichen Gesprächsthemen. Die Spitze wurde durch Mánadís, Mareike und mich gebildet. Immer wieder blickte ich mich um und hielt nach Sandy Ausschau. Merkwürdigerweise beschlich mich das Gefühl, dass ich für die Weckaktion noch ein tierisches Echo bekommen würde. „Wo reiten wir nun genau lang?“, fragte Mánadís neugierig. Die Frage schien ihr auf der Zunge zu brennen. „Wir werden gleich einen Wald erreichen, der bis nach Brockzetel führt. Wenn wir den Wald dort verlassen, erreichen wir einen Kanal. Bis wir dort ankommen, vergehen aber locker 3 Stunden. Somit werden wir dort rasten und etwas essen. Unter anderem können wir dort auch schwimmen gehen oder nur die Pferdebeine kühlen. Jeder muss es für sich selbst entscheiden. Danach geht es über Wald und Wiese weiter. Ich habe eine Strecke rausgesucht mit wenig Straße und viel Ruhe. Wir werden an Wiesmoor vorbei reiten und ein Moor zwischen Westerstede und Rastede durchqueren. Oldenburg werden wir praktisch nur streifen. Wenn wir an Oldenburg vorbei sind, sollten wir im Tempo etwas zulegen, damit es auch tatsächlich bei einem Tagesritt bleibt. Wir werden an Bremen vorbei reiten und sind dann fast da. Allerdings dürfte es dann schon später Nachmittag sein und deshalb auch kühler.“ – „Wir können auch in Brockzetel etwas flotter reiten.“, schlug Mareike vor. „Die Idee ist eigentlich gut. Wenn wir den Kanal erreichen, können wir uns immerhin abkühlen.“, beendete Mánadís ihre Idee. Zustimmend nickte ich und lenkte Valentine Richtung Wald. Zufrieden atmete jeder auf, als wir den schützenden Schatten der Bäume erreichten. Zusätzlich war der Schatten eine Aufforderung für viele ihre Pferde zu einem lockeren Trab anzutreiben. Ich hatte nichts gegen den Tempowechsel, denn umso schneller würden wir unser Ziel erreichen. Allerdings mussten wir viel Rücksicht auf die Ponys nehmen, denn unsere Gruppe bestand schließlich nicht nur aus Warmblütern. Somit legten wir immer wieder Trabpausen ein, die für die Pferde ebenfalls positiv waren, denn im Gegensatz zu uns, mussten wir für die Pferde erst eine Wasserstelle finden. Immer wieder war im Augenwinkel zu erkennen, wie zum Gepäckpferd hinüber gegriffen wurde und eine rettende Wasserflasche zum Vorschein kam. Plötzlich war Sandys Stimme zu vernehmen. „Jenny, wann erreichen wir den Kanal?“ Ich drehte mich im Sattel um und schaute sie an. In ihren Augen war ein gefährliches Funkeln zu erkennen. „Wenn wir gleich die Galoppstrecke nutzen und die danach auch könnten wir es in einer ¾ Stunde schaffen.“ Sandy nickte zufrieden. „Wird genutzt!“ Sie grinste mich noch kurz und widmete sich dann wieder ihren Gesprächen. Wir durchquerten mit den Pferden eine lang gezogene Kurve und erreichten einen Sandweg. Mareike drehte sich zu den anderen um und kündigte an, dass es nun zu einem ruhigen Galopp kommen würde. Sie hatte ihren Satz nicht ganz ausgesprochen, als sich die ganze Gruppe bereits im Galopp befand. Am langen Zügel und in einem ruhigen Tempo galoppierten wir nun den Weg entlang. Jeder hatte sein Pferd sehr gut unter Kontrolle und machte auch nichts Unüberlegtes. Schließlich parierten wir die Pferde durch zum Schritt, der aber nicht lange anhalten sollte. Von hinten war Sandys Drängen zu hören den Kanal schnellst möglich zu erreichen. „Wenn wir den Sandweg hinter uns gelassen haben, dann verlassen wir den Wald. Dann noch ein kurzes Stück und wir sind beim Kanal, Sandy.“, rief ich nach hinten und trieb die Pferde erneut zum Galopp an. Das Tempo war so ruhig und gemütlich, dass die Unterhaltungen selbst im Galopp fortgesetzt werden konnten. Neben den Gesprächen war zwischendurch ein angeregtes Lachen zu hören.
Wir verließen den Wald und nach wenigen Metern war das Rauschen des Kanals zu hören. „Endlich!“, quiekte Sandy und trabte an der Gruppe vorbei. Sie hatte eine Stelle gefunden, an der sie direkt ins Wasser reiten konnte. Freudig folgten die Pferden ihren Hilfen ins kühle Nass und weigerten sich nicht. Durch Sandy angetrieben, befand sich bald die ganze Gruppe im Wasser. Der Kanal war etwas breiter, wodurch genügend Platz vorhanden war. Die Pferde verfielen in ein angeregtes Plantschen und ließen ihre Reiter durch das kühle Wasser, was nun durch die Luft flog, aufschreien. Allerdings machte es uns nichts aus, dass die Pferde uns mit Wasser bespritzten, denn es war für alle eine angenehme Abkühlung. Yassi verließ als eine der ersten das Wasser und band ihre Pferde an einem Baum an. Sie löste eine Decke von ihrem Gepäckpferd und breitete diese im Schatten aus. Schließlich machte sie sich zusammen mit Doro an die Arbeit und bereitete ein wunderbares Picknick vor. Mit der Zeit verließen alle das Wasser und fanden sich bei der Decke ein. „Das habe ich nun gebraucht.“, sagte Franzi und ließ sich fallen. Sowohl Reiter, als auch Pferde wirkten nach dieser Abkühlung vollkommen zufrieden. „Sandy, warum wolltest du nun eigentlich so schnell zum Wasser?“, fragte ich sie und schaute sie mit einem Seitenblick an. Sandy huschte ein Grinsen übers Gesicht. „Ich hätte dich gerne vom Pferd ins Wasser gezogen. Aber das wäre keine Strafe, sondern eher eine Belohnung gewesen. Deshalb habe ich es gelassen.“, sagte sie und biss von ihrem Apfel ab. Ich musste lachen. „Du hattest einfach keine Ahnung, wie du es anstellen solltest.“ Ich kniff meine Augen zusammen und schaute sie mit einem gemeinen Grinsen an. „Na warte!“, rief sie aus und sprang auf. Das morgendliche Spiel wurde nun fortgesetzt und ein Raunen ging durch die Runde. „Nicht schon wieder…“, murmelte Gwen und widmete sich eifrig weiter dem Picknick. Sandy und ich liefen lachend immer wieder um die Decke herum bis uns so warm wurde, dass wir freiwillig ins Wasser liefen und uns gegenseitig ins kühle Nass zogen. Als unsere Köpfe wieder an der Oberfläche erschienen, mussten wir lachen und bespritzten uns weiter mit Wasser. „Wir packen dann mal zusammen, ihr Spielkinder!“, rief Ana zu uns rüber. Schließlich kamen wir klitschnass aus dem Wasser. „Habt ihr Sachen zum Wechseln dabei?“, fragte Juli. Beide schüttelten wir den Kopf. „Hat alles Reena aber die Sonne wird ihren Dienst sicherlich mit Bravour erfüllen.“, antwortete Sandy.
Nach wenigen Minuten saßen wir alle wieder im Sattel und ritten über offene Wiesen. Allmählich verließen wir die flache Gegend und das Land hob und senkte sich teilweise. „Wir werden gleich das Moor zwischen Rastede und Westerstede durchqueren. Dort ist alles vollkommen offen. Es gibt keinen Schatten. Somit würde ich mal sagen, dass wir uns noch mal eincremen sollten!“, schlug ich vor und kramte meine Creme hervor. „Kann dieses Moor uns verschlingen?“, ertönte die Frage. Ich schaute zuerst Mareike und dann Mánadís an. Schließlich musste ich mich zusammen reißen, dass ich keine dumme Antwort gab, doch die Aufgabe übernahm Flicka für mich. „Da gibt es sogar Leichen.“, sagte sie zu Kadda und gab ein komisches Geräusch von sich. Somit wusste ich auch, wer diese Frage gestellt hatte. „Dann schießen Arme aus dem Boden hoch und wollen dich in die Tiefe ziehen.“, zog Sandy nun von der anderen Seite mit. „Ach, hört auf!“, fluchte Kadda verängstigt und trabte davon.
Vollkommen genervt von den Mücken kamen wir schließlich wieder auf das offene Feld und ritten mit sicherer Entfernung an Oldenburg vorbei.
„Wie lange sind wir noch unterwegs?“, fragten Doro und Gwen gleichzeitig. Ich schaute hoch zum Himmel und schaute dann auf meine Uhr. Es war fast Nachmittag und somit würde es bald langsam abkühlen. Oldenburg hatten wir hinter uns gelassen und auch an Bremen dürften wir bald vorbei reiten. Wenn wir diese Hürde überwunden hatten, dann waren wir von der Lüneburger Heide nicht mehr weit entfernt. „Gib uns noch vier Stunden. Vielleicht fünf, dann sind wir da.“, rief ich nach hinten und gab der Gruppe das Zeichen zum Antraben. In einem frischen Trab trabten wir nun an einer Landstraße entlang. Die Straße war nur leicht befahren, doch trotzdem mussten wir hinter einander reiten. Unser Trab war recht flott, doch anscheinend zog es nicht nur die Reiter zur ersehnten Raststätte, sondern auch die Pferde sehnten sich nach ihrem wohl verdienten Feierabend. Teilweise erreichte das Gebiet eine angenehme Höhe, wodurch man einen Großteil der gesamten Gegend überblicken konnte. Wir bogen in einen Feldweg ab und nutzten schließlich wieder die Felder, um schneller an unser Ziel zu kommen und um den Straßen fern zu bleiben. Vor uns erstreckte sich ein sehr langes Feld, weshalb wir die Pferde wieder zum Galopp antrieben. Das Feld war so breit, dass die gesamte Gruppe fast nebeneinander galoppieren konnte, doch dabei wurde es in vereinzelten Fällen schwierig die Pferde zu kontrollieren. Einige Pferde stachelten sich untereinander so extrem an, dass sie an der Gruppe vorbei schossen und aus dem gemütlichen Tempo ein recht flottes Tempo wurde. Vorsichtshalber parierte die restliche Truppe ihre Pferde deswegen durch zum Schritt. Immerhin musste dabei auch etwas Rücksicht auf das Gepäckpferd genommen werden, was im Galopp einiges mitzunehmen hatte.
Langsam konnte jeder fühlen, dass die Temperatur sank. Als wir auf die Uhr blickten stellten wir fest, dass es bereits früher Abend war. Alle freuten sich, denn dies war ein Zeichen dafür, dass wir bald unser Ziel erreicht hatten. Wir verließen die Felder und gelangten auf eine Landstraße, die uns auf direktem Wege zu unserem Gasthaus führen sollte. „Na Jenny, was stellen wir morgen an?“, fragte Sandy als sie sich unserer Spitze anschloss. „Ihr könnt viel machen aber bitte spielt nicht wieder fangen & kriegen.“, sagte Mareike, die mittlerweile locker die Beine baumeln ließ. Um uns herum erstreckte sich die Lüneburger Heide, die wir am nächsten Tag durchqueren wollten. „Der Gasthof!“, fiepste Marina und zeigte hektisch mit dem Finger in Richtung des gesichteten Objektes. Erleichtert atmeten alle auf und lockerten auf den letzten Metern die Gurte. Den Pferden wurden die Zügel nun komplett hingegeben und eine bequeme Sitzposition wurde eingenommen.
Ungeduldig wurden wir bereits auf dem Gasthof erwartet, als uns eine mopsige Wirtin entgegen kam, die in ihrem molligen Gesicht ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte. Sofort erklärte sie uns, auf welcher Weide wir unsere Pferde unterbringen konnten, wo wir unsere Lager aufschlagen konnten und was noch viel wichtiger war, wo wir die nötigen Duschen bzw. Sanitäranlagen fanden. Die Pferde waren schnell versorgt, doch das Aufbauen der Zelte nahm sehr viel Zeit in Anspruch. „Ich hab die Idee!“, ertönte es von Sandy. „Ihr zwei baut das Zelt auf und ich gehe Duschen.“ Ihre Mitinsassen schauten sie nicht sonderlich begeistert an. „Ah, eure Gesichter sind sehr aussagekräftig.“, sagte sie und verwarf ihre Idee. Ein Kichern war der Runde zu entnehmen. Nach viel Mühe und Anstrengung standen die Zelte endlich und auch das Bett wurde sofort vorbereitet. Während einige sofort den rettenden Weg zur Dusche einschlugen, entschieden sich andere zuerst für das Essen.
Selbst Reena hatte sich mittlerweile wieder eingefunden. „Warum kommst du erst jetzt?“, fragte ich sie. „Stau…“, sagte sie vollkommen entnervt. „Nicht nur einer. Dazu kommt noch, dass sie nicht gerade kurz waren.“ Sie ließ sich in einen Stuhl am Feuer fallen und klinkte sich mit in die Gespräche ein. Wir saßen noch bis spät in die Nacht am Feuer und die ein oder andere interessante Geschichte kam zum Vorschein. Später siegte allerdings die Müdigkeit und alle freuten sich auf den Ritt durch die Lüneburger Heide.
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Yassi
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« Antworten #3 am: 12. August 2008, 21:13:07 »

Sehr spät war unsere erste Nacht nach dem Aufbruch im hohen Norden geworden..viele erste Eindrücke gab es abends am Lagerfeuer zu bereden, sodass es später und später wurde...und genau das schien sich nun am nächsten morgen bei allen zu rächen..als erstes erwachte franzi, die uns schon vorher mitgeteilt hatte, ein frühaufsteher zu sein und noch dazu so aufgeregt war, dass sie mit dem aufgang der sonne gegen 6uhr nicht mehr schlafen konnte. alle anderen schnauften unterdessen zufrieden in ihren zelten. franzi hatte somit die bescheidene aufgabe, die mannschaft wach zu bekommen und versuchte es mit einem alten reiterstrick: sie lief an jedes zelt, öffnete den reisverschluss und rief energisch ins zelt "aufstehen, schnell, zwei pferde sind ausgebrochen"...sofort blitzten ihr einige augenpaare entgegen und die schlafsäcke wurden aufgerissen...das klappte hervorangend bei allen zelten, sodass innerhalb von 10minuten alle wach waren..als sie dann jedoch entwarnung gab, musste sie sehen, dass sie land gewann, denn mareike rannte auf sie zu und rief "hey, du bist gemein"! jenny und sandy hingegen warfen sich bei diesem anblick des fangen-spiels genervt blicke zu, wo es doch gestern noch mareike gewesen war, die jenny und sandy gewarnt hatte, heute nicht wie gestern zu verbringen^^..

ich hatte unterdessen den zeitplan im kopf- immerhin hatten wir heute wieder eine beachtliche strecke vor uns-, sodass ich mich schnell an das decken der frühstückstafel machte, wobei mich flicka bald unaufgefordert unterstützte. wir waren noch etwas wortkarg, da wir beide noch recht verschlafen waren. die anderen mädels kramten unterdessen ihr gepäck zusammen, sodass es nach dem frühstück bald zügig losgehen konnte, damit es nicht zu spät wurde. dann trommelte ich alle zusammen und hatte mir dazu extra eine kleine glocke mitgenommen mit der ich laut klingelnd über unser camp lief...alle erhoben die köpfe und meine aufforderung "frühstück ist fertig!" wurde schnell angenommen und aus allen ecken eilten die teilnehmer herbei. als ich mich selbst wieder auf den weg zum tisch machte, schmunzelte ich nur vor mich hin und dachte, "so macht sich die glocke also auch bei älteren teilnehmern bemerkbar"! ich hatte die glocke also in weiser voraussicht eingepackt, denn aus dem alljährlichen zeltlager des reitvereins wusste ich, dass unsere kids da immer super drauf reagierten und sich sammelten..und bei dem "großen kids" hatte es auch funktioniert. beim frühstück unterhielten wir uns schon einmal über unsere route und waren alle recht dankbar für das kühlere wetter heute. geplant war, dass wir bei caro in adelheidsdorf bei celle eine kleine mittagspause gegen 11uhr einlegten. sie machte dort ihre ausbildung im landgestüt niedersachsens und hatte uns so eine kleine rast mit getränken und einem lunch angeboten.
Das frühstück ging dann auch recht schnell von statten, sodass wir bald die pferde holen und bepacken konnten. Cindy ließ sich heute super brav bepacken, wodurch ich zeitig fertig war und dann kontrollieren konnten als tagesführer, dass wir an unserem startpunkt auch nichts hinterlassen würden. Reena hatte mal wieder die schweren und großen gepäckstücke in ihr auto gepackt…gwen hatte ihr geholfen und sich amüsiert mit welcher genauigkeit reena alles verstaute und meinte am ende „respekt, hätte nicht gedacht, dass das alles in dieses kleine auto geht“ und reena antwortete nur mit einem lächeln „gewusst wie“ und wir mussten alle kichern. Sowieso waren wir heute alle bester laune und das trotz der relativ wenigen stunden schlaf..Wink
Bald ging es im sattel sitzend los..die strecke führte uns heute weite teile über den weichen boden der lüneburger heide. Die wegen bestanden aus weichem sandboden und hügel gab es auch nicht so viele, sodass wir viel boden gut machen konnten. Wir ritten überwiegend über unbeschattete strecken, doch in der kühlen luft dieses morgens auch kein problem für mensch und pferd. Überall ergaben sich kleine gesprächsgruppen…vorne bildeten die selbsternannten dressurtussis um mareike, jenny und ana die spitze, dahinter unterhielt sich eine kleine gruppe um sandy, flicka, juni, juli und manadis über die westernreitsparte..und das schlusslichtbildete sich um gwen und mich, wo wir heiß über kinderlieder diskutierten und gwen mit lieder vom immenhof beibrachte…wir hatten eine menge spaß, sodass ich nichtmal wahrnahm, dass wir mittlerweile den falschen weg eingeschlagen hatten! Auf einmal kamen wir in einen wald mit laubbäumen und trabten dann an, um einiges an boden gutmachen zu können, was auch gut funktionierte, aber somit entfernten wir uns immer weiter von der idealen strecke. Am ende dieser längeren trabpassage begrüßte uns ein kleiner see, der mal wieder zum baden einlud. Von vorne schallte es auch schon „na sandy, lust auf das kühle nass“- es war sofort klar, dass diese worte aus jennys mund kamen Wink! Sandy bedauerte, aber ihr war es einfach zu frisch…doch da wurde ich stutzig..ich wusste, es gab keinen see zum baden bis wir den zwischenstop bei caro erreicht hatten. Verwundert stieg ich kurz ab, während die anderen mädels ihre pferde eben einen moment grasen ließen. Verduzt wälzte ich meinen großen lageplan der lüneburger heide und stellte fest, dass es diesen see gab, wir aber einen großen bogen hätten drum reiten sollen. Ich erkundigte mich bei dem start der gruppe, ob eine große weggabelung mit beschilderung richtung „celle“ dabei gewesen sein, aber sie verneinten ein solches schild gesehen zu haben und seien doch nur meinen anweisungen „20km geradeaus“ gefolgt…ich erklärte unsere lage und wir suchten gemeinsam den schnellsten weg raus. Sooo weit abgekommen waren wir nicht, aber trotzdem vernahm ich von ein paar seiten getuschelt mit „na toll“ und „muss das denn sein“ und war etwas betrübt. Von nun an setzte ich mich selbst an das anfang der gruppe..nicht, weil ich den anderen nicht vertraute, aber ich wollte einfach sicher gehen, dass wir für dieses teilstück nicht noch wochen oder gar jahre benötigen würden Wink! Bald trabten wir dann alle unsere pferde und handpferde zu einem lockeren trab am längeren zügel an..das tempo war so gemütlich, dass man sich noch gut unterhalten konnte, was an den lauten wortfetzen, die einem immer wieder zu ohren kamen, gut zu erkennen war. Gwen und ich bildeten das startlicht der truppe und trällerten gemeinsam noch immer froh und freudig lieder unserer kindheit so vor uns her. Heraus kam dabei eine mischung aus „heidiiiiiii, heidiiiii, deine welt sind die beheeeerge, dunkle tannen, grüne wiesen im sonnenschein“ über „gummibären, hüpfen hier und dort und überall, das sind die gummibären“ bis hin zu „tick trick und track“…nach einer weile schaute ich nach dem rest der truppe, da die wortfetzen immer leiser und das hufgetrappel immer weiter entfernt schien und musste feststellen, dass unser anhang ein weites stück hinter uns war. Wir parrierten umgehend zum schritt durch und wollten den anderen somit gelegenheit geben, aufzuholen. Gwen kommentierte unsere aktion trocken mit „na denen ist unser wunderschöner gesang wohl zu viel geworden“ und daraufhin verfielen wir beide in ein herzhaftes lachen, was die anderen dann noch mehr verwunderte. Als wir uns endlich wieder gefangen hatten und die gruppe wieder eine einheit bildeten, ging es wieder im trab weiter, da wir das ende des waldes und damit eine freie wiesenfläche erreicht hatten. Über die frisch gemähten wiesen der lüneburger heide ließ es sich doch sowieso am besten galoppieren, stellten wir einheitlich fest und einigten uns auf einen langgezogenen galopp im ruhigen arbeitstempo, damit wir viel zeit mit so wenig konditionsverschwendung gut machen konnten, wie möglich. Auf handzeichen meinerseits trabten wir unsere pferde an und mit dem erreichen des waldendes ging es dann in einen ruhigen galopp über. Der erste galopp an diesem tag erforderte natürlich etwas kontrolle..die pferde waren zwar schon etwas ruhiger als gestern, doch trotzdem stachelten sie sich gerne gegenseitig auf…so zog auf einmal kadda mit ihren zwei wendigen isländern an mir vorbei, was rose natürlich gleich dazu aufforderte, das tempo zu steigern. Mit einem handpferd an der backe war das bremsen allerdings nicht so leicht und ich musste aufpassen, dass die beiden pferde mich nicht teilten..als dann auch noch juni an mir vorbeizog, da ihre großen einen schnelleren handgalopp hatten, war es fast um mich geschehen…rose zog nach vorne, cindy blieb im ruhigen tempo und mir entzog es nach und nach den strick und damit die kontrolle über cindy. Hinter mir ritt franzi mit ihren beiden ponys und schien meine lage zu erkennen. Plötzlich setzte rose mit einem hieb zur seite und brach aus unserer strecke aus, sodass ich cindy loslassen musste. Ich rief den anderen sofort ein „achtung, freilaufendes handpferd“ zu und versuchte, den wilden fuchs zu bändigen. Franzi reagierte sofort und begrenzte cindy von außen, sodass sie nicht noch weiter aufs freie feld abdriften konnte. „hab sie“ hörte man dann bald ana rufen, was ich aber nur unterbewusst wahrnahm, da meine gerittene stute einen auf durchgeknalltes vieh machte. Sie zog enorm an, hatte sich schon viel zu viel zügelmaß ergattert und stürmte davon. Blöd nur, dass wir uns auf freie fläche befanden, denn sonst hätte ich sie in den wald gezogen, wo sie erfahrungsgemäßig vor stabilen bäumen halt machte. Nun gut, ich legte zuerst einen großzügigen zirkel an, den ich dann verkleinerte, bis die stute sich wieder gegeben hatte. Dabei tickte ich sie auch mal mit der gerte an, denn so ging es ja nicht. Es war wirklich gefährlich gewesen, dessen war ich mir durchaus bewusst. Ich ließ sie dann zurück im schritt auch noch zweimal rückwärts treten, um ihren gehorsam zu überprüfen. Bald überreichte ana mir dann meinen strick und es ging im schritt weiter. Wir näherten uns nun mit großen schritten dem zwischenstopp und durch die zwischenfälle zeigte die uhr auch schon 11.30uhr an.
Als wir endlich den zwischenstop erreichten, war noch mal gut eine dreiviertel std vergangen, caro hatte sich schon telefonisch nach unserem verbleib erkundigt und hatte schon eine große wiese hergerichtet. Dort sattelten wir die pferde ab, legten halfter an und ließen sie grasen. Zudem überreichten caro und reena uns getränke und kleine snacks in form von belegten brötchen. Natürlich hatten sie schon gemunkelt, was uns wohl zu einer 1 1/2stündigen verspätung gezwungen hatte, aber mit solchen vorfällen hatte scheinbar niemand gerechnet, auch wenn die beiden erleichtert schienen, dass keines der pferde sich verletzt hatte und wir daher nur im schritt voran gekommen waren.
« Letzte Änderung: 12. August 2008, 21:17:05 von Yassi » Moderator informieren   Gespeichert

*Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.*
Ich hab dich lieb, mein kleiner Engel 😘
Orihuela Hurrikan 05.05.92-09.12.13
Yassi
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« Antworten #4 am: 12. August 2008, 21:17:13 »

Eine ganze weile saßen wir so gemütlich im gras, lachten noch einige male über die zwischenfälle und entspannten uns. Gegen 14.30uhr saßen wir dann wieder im sattel, bedankten uns bei caro herzlichst für die rast und verabschiedeten uns dann wieder…nunja, ein richtiger abschied war es noch nicht, denn caro begleitete uns mit einem leihpferd noch eine kleine runde…ich ritt wieder vorne weg, wobei sich diesmal juli zu mir gesellte und wir schnell ins quatschen kamen über gott und die welt…dann rief es von hinten „so ihr müsst jetzt nach rechts abbiegen, während mein weg links weitergeht“ und damit hieß es dann aber endgültig abschied nehmen von caro. Ich konzentrierte mich schnell wieder auf den weg, damit der weitere verlauf des tages hoffentlich etwas problemloser verlief an er bisher angefangen hatte. Gemütlich ging es nun im schritt über sandwege entlang der weiten flachen landschaft in der doch eher kahlen gegend des nordens. Es hatten sich die gruppen gemischt, sodass ich nun mit juli, flicka, ana und kadda an der spitze ritt und wir uns über die fotografie unterhielten. Als von hinten gwen das schlagwort „brennweite“ gehört hatte, trabte sie sofort zu uns auf und bereicherte unser gespräch mit fachwissen über ihre geliebte nikon. Ich musste natürlich sofort etwas spitz „Ach, die Nikon ist doch kacke, du hättest dir lieber was gescheites wie die Canon kaufen sollen“ einwerfen und wir beide mussten schmunzeln, auch wenn sonst niemand den witz verstand, was ich aber bald mit einer kleinen geschichte aufklärte. Weiter hinten hatten sich ein paar isi-freaks gefunden und tauschten sich nun ausgiebig über diese spezielle rasse aus..es wurden viele storys über passtölter und sonstige verschiebungen erzählt und heiß diskutiert. So kam man gut zum plaudern, sodass wir die nächsten anderthalb stunden eigentlich nur dahin ritten und damit auch ein gutes stück weg zurück legten. Als dann vor uns wieder eine weite wiese lag, wollten wir es noch einmal mit einem ruhigen galopp versuchen. Ich ritt diesmal vorne und niemand sollte versuchen zu überholen..es klappte gut und rose konnte sich beherrschen, aber man merkte ihr auch an, dass ihre kräfte nun langsam dem tagesende zugingen. Am ende der galoppstrecke war ich dann durchaus froh, dass wir im rauschenden galopp die braunschweiger region durchritten hatten, sodass wir bald das ziel vor augen erkennen können sollten. Ich teilte den anderen mit, dass noch etwa 30minuten vor uns lagen und alle atmeten erleichtert auf, denn so langsam ließ auch überall das sitzfleisch etwas nach und man beschwerte sich von allen ecken „Oh mein po tut so weh“ oder „ach man, der sattel ist doch auf dauer echt unbequem“..

..“daaaaa“ stießen doro und marina dann gleichzeitig hervor..“seht ihr das?“…und tatsächlich, man konnte eine große scheune und dann auch große schafsherden entdecken..scheinbar waren wir dem ziel nun sehr nah..eine schafsfarm in der heide!
Im trab legten wir die letzten meter einen endspurt hin und konnten dann bereits die ersten beiden aufgebauten zelte entdecken…reena war schon eine weile am zielort angekommen und hatte mit dem zeltaufbau begonnen, was wir alle freudig hinnahmen…zügig stiegen wir ab, versorgten die pferde und weiter ging der zeltaufbau..aber erst als alle pferde bestens versorgt und alle zelte aufgestellt waren, machten wir uns an die eigene verpflegung. Für heute abend war ein kaltes buffett mit brot, obst, gemüse und salaten geplant..als die tafel hergerichtet war, lief marina freudig mit meiner glocke über den platz und läutete das abendessen ein. Ruck zuck saßen alle am tisch und es wurde gefuttert. Die schafe waren allerdings sehr irritiert von der glocke, was wir daran erkannten, dass sie alle zum anderen koppelende stürmten, wodurch wir in gröhlendes gelächter verfielen.
Das abendessen schien allen zu munden, denn man vernahm viel weniger gespräche als noch unterwegs…
..den abend ließen wir dann wieder gemütlich an einem kleinen lagerfeuer ausklingen, bei dem wir dann ältere country-lieder einstimmten, die doro auf ihrer gitarre begleitete. Wir hatten viel spaß und es wurde mal wieder kein allzu früher abend…
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*Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.*
Ich hab dich lieb, mein kleiner Engel 😘
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Franzi
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« Antworten #5 am: 23. August 2008, 16:57:37 »

Wieder mal hatte es lange gedauert, bis alle ihre Zelte aufgesucht hatten. Manche wollten nach der gemütlichen Lagerfeuerrunde noch mal kurz nach den Pferden gucken, die schon dösen auf der Weide standen. Auch ich war mit dabei, ging dann aber, als ich Windsbraut sah, die es sich stehend unter einem Baum gemütlich gemacht hatte und Skona, die  noch ein bisschen graste, zu meinem Zelt und ließ mich in meinen Schlafsack plumpsen, nachdem ich noch eine kleine Katzenwäsche gemacht hatte. In der Nacht hatte ich, auch wenn ich ziemlich aufgeregt war, weil ja meine Strecke anstand, recht gut geschlafen und war diesmal nicht die Erste, die wach war. Heute war Mánadís mal die Erste. Sie hatte sogar extra ihren knallpinken Reisewecker mitgenommen, hatte ihn auf volle Lautstärke gestellt. Kein Zelt blieb verschont und wurde von Mánas schrill ringenden Wecker und einem fröhlichen „Guten Morgen, Mädels“ geweckt. Zum Glück durften wir Heute mal bis halb Acht schlafen. Die ersten Tage hatten sich wohl doch ganz schön bemerkbar gemacht und auch die morgendliche Aufweckerjagd blieb dieses Mal aus und alle purzelten müde aus ihren Zelten. Ich zog mich schnell um und deckte dann zusammen mit Kadda, Marina und Flicka die Früchstücksdecke. Wir mussten uns mit einer normalen Picknickdecke zu Frieden geben, aber das war ja auch kein Problem. Während wir noch schnell alles zu Ende aufbauten, lief Yassi, die auch schon fertig war mit ihrer Essensglocke rum. Beim Frühstücken besprachen wir die Strecke und beeilten und schon mal, schließlich hatten wir ein ganz schönes Stück vor uns und es war schon kurz nach 8. Dann machten wir noch schnell die Pferde fertig. In der Nacht hatte es zum Glück nicht geregnet und es war alles trocken geblieben, aber Reena meinte, dass sie im Radio gehört hatte, dass wohl heute Nachmittag ein paar Schauer kommen sollte. Gemurmel und Geseufze machte sich breit, aber ich meinte nur, dass wir das schon packen und wir sind ja nicht aus Zucker. „Naja, bei euren unrobusten Großpferden bin ich mir da nicht so sicher.“, grinste Gwen, aber natürlich sind ja alle Pferde von der HG Regen gewohnt. Schnell waren die Pferde geputzt und aufgesattelt. Ich hatte zwar die Karte, aber da mit wir wegen Ponys an der Spitze nicht so trödeln müssen, durften erst mal Sandy, Jenny und Doro nach vorne. Kadda, Juli und ich bildeten die zweite Reihe und hinter uns hatte sich der Rest angesiedelt. Während wir im Schritt los ritten, räumte Reena noch das letzte Zelt ein und düste auch davon. Ich warf noch einen Blick auf die Karte und lotste unsere Truppe dann nach rechts auf einen Waldweg. Hier trabten wir eine Weile und unterhielten uns über Gott und die Welt. Die Pferde waren nach den 2 Tagen Wanderritt schon genug ausgepowert und machten keine Mätzchen mehr. Nur noch die richtigen Energiebündel hatten keine Lust zum Traben und wollten gleich losgaloppieren. Doch nach einigen Minuten wurde auch diese ruhiger und wir konnten gemütlich vor uns hintraben. Ich erklärte den Anderen nochmal, wo wir denn lang reiten wollten. Wir hatten die Strecke extra so gemacht, dass wir nicht direkt über die Berge mussten, weil das ja doch zu anstrengend wäre.

Nach gut 2 Stunde waren wir endlich richtig im Harz angekommen. Ein großes Schild machte uns darauf aufmerksam, aber man konnte das Gebirge eh schon seit Stunden deutlich sehen. Wir ritten noch eine Weile weiter und kamen dann nach einer kleinen Galoppstrecke, in der einige Pferde komischerweise wieder zu ihren Kräften zurück gefunden hatten, zu einer großen uneingezäunten Wiese. Besonders Yassis Rose, die ja gestern schon ihre Power bewiesen hatte, düste wieder vorne weg. Diesmal zum Glück mit Cindy zusammen. Juni, die eben noch ganz hinten war, holte mit ihrer Hristomatia und Herbstrose tüchtig auf. Ich musste Windsbraut immer wieder ganze Paraden geben, um sie zu zügeln. Die kleine Madame wäre am Liebsten ganz vorne mitgelaufen, aber ich merkte, dass das kleine Blauauge Skona nicht gerade Lust zu einem großen Sprint hatte. Also powerte sich Winny durch das gegen mich Wehren aus und gab nach einiger Zeit auch auf. Juli überholte uns und galoppierte grinsend hinter den Großen her. Am Ende des Feldweges parierten wir alle wieder durch und fanden uns alle wieder zu kleinen Grüppchen zusammen. Jetzt waren alle Pferde wieder ruhiger und wir konnten entspannt weiterreiten. Doch schon bald sahen wir die Wiese, die uns praktisch einlud. Dort breiteten wir wieder unsere Picknickdecken aus und halfterten die Pferde auf. Alle packten ihren Proviant aus und machten es sich auf der Decke gemütlich. Allerdings hatten wir ja noch die Stricke unserer Pferde in der Hand, was die Sache, besonders bei den Pferden, die gerne wo anders hin wollten, nicht gerade angenehm machte. Doch die meisten Pferde waren mit ihrer Position zufrieden und grasten, während wir unsere belegten Brötchen und Brote aßen. Mareikes Eselstute Nudel versuchte immer wieder auf die Decke zu kamen und doch noch ein paar Brote abzubekommen, anscheinend wollte sie sich nicht mit dem langweiligen Gras zufrieden geben. Damit brachte sie uns alle zum Lachen. Sandy meinte nur: „Schade, dass wir keine Nudeln mitgenommen haben, die hätten ihr bestimmt noch besser geschmeckt.“ Das Lachen wurde lauter und es wurden noch ein paar Nudel-Witze erzählt, erst nach ein paar Minuten hatten wir uns alle wieder beruhigt und packten unsere Sachen wieder ein. Schnell waren unsere Pferde wieder fertig gesattelt und getrenst und es konnte weiter gehen.

Diesmal ritt ich mit Mánadís und Marina vorne. Während ich immer wieder auf die Karte schielte, fragten sie mich aus, wie es mir denn jetzt auf der HG gefiel. Ich konnte ja nur Gutes sagen und erzählte ihnen auch gleich mal von meinen Plänen für ein zweites Pferd, aber darauf muss ich ja wohl noch ganz schön lange warten. Wir ritten 3 Stunden über hügeliges Gelände und trabten die meiste Zeit. Nun hatten die Pferde auch wirklich keine Lust mehr auf einen Sprint und trabten brav, aber meistens immer noch fleißig vorwärts. Plötzlich rief Yassi: „Oh nein, ich hab schon den ersten Tropfen abbekommen.“, aber Ana, die hinter ihr ritt, meinte nur: „Quatsch, das war nur der Baum, der hängt bestimmt noch Wasser vom letzten Regen dran.“ Allerdings war der letzte Regen wohl doch schon ein paar Tage her und nach ein Minuten hatten alle bemerkt, dass es doch richtig regnete. Wir kamen eh gerade zu einer asphaltierten, aber ziemlich unbefahrenen Straße, an der eine alte Bushaltestelle aus Holz stand. Dort stellten wir uns kurz unter und zogen unsere Regenjacken und Mäntel an, während die Pferde ein bisschen grasten und von Jenny und Doro, die sich für einen Kampf mit dem Regen bereit erklärt hatten, mit Wasser versorgt wurden. Wir warteten  Dann konnte es weiter gehen. Den Pferden tat der Regen doch ziemlich gut, da es leicht schwül geworden war, nur wir hatten uns ordentlich eingepackt. Zum Glück hatte keines der Pferde Probleme mit dem Knistern unserer Regenjacken und es konnte nach einer Schrittpause im ruhigen Trab weiter gehen. Dann ging es wieder in einen Wald hinein. Wir mussten ganz schön aufpassen, dass wir nicht von den Ästen erwischt wurden, die überall herum hangen. Danach mussten wir wieder auf eine befahrenere Straße wechseln. Ich nutzte die Gelegenheit gleich, um mal nach zu fragen, ob wir denn immer noch auf dem richtigen Weg waren. Doch wir konnten ein paar Schilder sehen, die zeigten, dass wir in Richtung Detmold ritten und auch die Autofahrer meinten, dass wir wohl ganz richtig wären. Nach einer Weile kamen wir wieder an ein kleines Wäldchen. Leider war genau auf dem Weg, auf dem wir eigentlich lang reiten wollten ein „Reiten verboten“-Schild. Aber wir sahen niemanden und dachten uns auch, dass bei dem Regen eh nur ein paar Versprengte hier rum eiern würden, also nahmen wir einfach den Weg. Ich dachte gar nicht mehr darüber nach, aber ein paar Andere schauten sich immer wieder um, ob nicht doch jemand kam. Später kamen wir auf einen Kieselweg hier trabten wir wieder auf dem Seitenstreifen und die Isireiter ließen ihre Pferdchen mal ein bisschen tölten. Damit wir nicht zu langsam für sie waren mussten wir ein ganz schönes Tempo vorlegen, aber den Isländern sollte das Tölten ja auch mal gegönnt sein. Doch nach ein paar Minuten kam der Schreck. Gwen rief uns zu, dass wir mal anhalten sollten. Anscheinend war irgend etwas mit ihrer Skvisa nicht in Ordnung, wenn man genau hinsah konnte man deutlich sehen, dass sie lahmte. Wir blieben stehen und sie schaute sich die Hufe ihres Isis mal genauer an. Alle waren ganz geschockt und sagten erst mal gar nichts. Gwen hatte sich einen Hufkratzer aus der Tasche geholt. In Skvisas Huf steckte nur ein Stein, aber sie ließ sie trotzdem erst mal ein Stückchen an der Hand traben. Màna, die ja Tiermedizin studierte beobachtete ihre Stute. Nach ein paar Schritten lief sie zum Glück wieder klar und Gwen konnte wieder aufsteigen. Wir ließen es aber weiterhin erst mal langsam angehen. Nach ein paar Stunden machten wir unsere nächste größere Pause. Wir hielten bei einem kleinen Gasthof an. Dort durften wir die Pferde für eine Weile in die Scheune stellen. Alle waren heilfroh in das warme Haus zu kommen, um sich ein bisschen aufzuwärmen. Doch ein paar zog es zu den Pferden in die Scheune zurück. Wir tranken alle eine Tasse Kaffe, Tee oder Kakao und manche bestellten sich etwas zu Essen. Andere gaben sich aber auch mit ihren Broten zu Frieden. In dem Gasthof erfuhr ich auch, dass wir nur noch ca. 2 Stunden bis zu unserem Ziel brauchten. Wir freuten uns, denn unsere Hintern und unsere Muskeln waren doch langsam etwas überanstrengt. Ich wäre am Liebsten direkt in meinen Schlafsack geplumpst, aber wir sollten ja noch ein paar Stunden unterwegs sein. Nachdem alle aufgewärmt waren, machten wir uns wieder auf den Weg. Die Pferde waren jetzt müde und auch wir hatten nicht mehr groß Lust zu Reden und träumten eher vor uns hin, nur die Quasselstrippen konnten ihren Mund natürlich nicht halten und redeten munter weiter, als ob wir gerade erst losgeritten wären. Kadda redete mit mir noch ein bisschen über Schule, da wir ja noch die Jüngsten waren. Erst Heute war mir aufgefallen, dass ich ja die Jüngste der Runde war, aber ich glaube die großen Altersunterschiede machten keinen so richtig etwas aus. Die 2 Stunden gingen diesmal nicht ganz so schnell um, wie der Rest des Tages. Wir hatten uns ein paar Spiele über die HG und über Pferde ausgedacht, z.B. Welches Pferd bzw. welche Rasse ist es? Aber da ich die meisten Pferde von der Haltergemeinschaft noch gar nicht kannte, konnte ich nur ein paar Fragen stellen. Mit den Spielen wurde uns nicht langweilig und auch den Älteren machte es zum Glück noch Spaß. Nach einer Weile war es endlich so weit. Wir hatten Bielefeld schon längst hinter uns gelassen und ich dachte mir schon, dass wir langsam mal ankommen könnten.

Tatsächlich konnte man nach ein paar Metern den großen Hof sehen, auf dem wir schlafen wollten. Die Bewohner hatten uns ihren Heuboden zur Verfügung gestellt und die Pferde konnten, wie immer auf der Wiese stehen. Zwischendurch hatte der Regen tatsächlich aufgehört, aber er war immer wieder gekommen. Müde stiegen wir von unseren Pferden und machten sie fertig. Jenny grummelte nur noch: „Ich hör meinen Schlafsack schon rufen.“, aber so weit war es lange noch nicht. Schließlich musste Reena erst mal ankommen. Doch sie ließ nicht lange auf sich warten. „Na, schön nass geworden?“, grinste sie. Juli rief: „Na du hast vielleicht gut reden, sitz erst mal stundenlang im strömenden Regen aufm Pferd.“ Aber so schlimm war es natürlich nicht gewesen und wir wurden durch unsere Regenjacken ja auch nicht so nass. Die Pferde bekamen noch ihr Futter und dann bauten wir unser Lager auf dem Heuboden auf. An der Seite war ein großes, allerdings schmutziges Fenster, aus dem man die Pferde beobachten konnte. Ich schnappte mir sofort den tollen Platz und auch alle anderen machten es sich gemütlich. Am Abend hatte uns die Bäuerin noch eingeladen bei ihr Abendbrot zu essen, was wir natürlich glatt annahmen. Sie hatte zwei kleine Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, die uns staunend zu sahen. Auf dem Hof gab es keine Pferde, aber das Mädchen wollte unbedingt alles über sie wissen, also ging Juni noch kurz mit ihr raus und zeigte ihr all unsere Pferde. Wir waren dafür zu müde, aber natürlich durfte unser Lagerfeuerabend mal wieder nicht ausbleiben. Auf dem Hof gab es extra eine kleine Feuerstelle. Die Bäuerin kam noch kurz dazu und brachte uns Marshmallows, die wir braten konnten. Einige waren immer noch nicht satt und stürzten sich gierig auf die kleinen Dinger. Dann fing Sandy an Gruselgeschichten zu erzählen. Sie erzählte etwas über einen Mörder, der früher Mädchen und Pferde umgebracht hatte. Man konnte sich echt gut in die Story rein versetzen, auch wenn manches eher lächerlich war und nach einer Weile dachte ich echt, dass der Typ auf der Koppel stand und dabei war Windsbraut aufzuschlitzen. Gott sei dank war es nicht so, trotzdem musste ich immer wieder an Sandys Geschichte denken, als ich in meinen Schlafsack kroch. Ich war eine der Ersten die schlafen ging, manche saßen immer noch unten am Feuer und lachten laut oder sangen. Doch bald nahm ich nichts mehr war und schlief tief und fest.
(nicht so lang, wie die andern, aber ich hatte echt kaum zeit, tut mir leid Sad)
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Marina
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« Antworten #6 am: 09. September 2008, 17:19:29 »

(Hab jetz die oberen berichte grad nur mal kurz überflogen, da ich deke, ich dang lieber schon mal langsam an Wink
mein bericht wird wohl auch stückeweise kommen, aber ich hoffe, dass ich so schneeeeell wie möglich fertig bin Smiley (bzw ich fang einfach mal an- hat keiner was gegenteiliges gesagt, von daher..) )

Es lautes grollen und phasenweise heller Himmel rissen mich aus dem Schlaf. Hätte ich wohl nicht auf die Uhr gesehen, hätte ich gemeint, es wäre mitten in der Nacht. Aber die Zeit lehrte mich eines besseren: Es war 07:23 Uhr. Stöhnend setzte ich mich auf und sah mich um. Alle Welt schlief hier noch und machte keinerlei Anstalten, bei diesem Lärm munter zu werden. Bei näherem hinsehen erkannte ich jedoch, dass Doro wohl auf ihrem Handy rumspielte. Leise stand ich auf und krabbelte zu ihr hinüber. Wohl so vertieft war sie in ihr Tetris, dass sie erschrocken zusammen fuhr, als ich ihr auf die Schulter tippte.
"Ganz entspannt", lachte ich.
"Ich hab dich gar nicht gehört! Bist du schon lange wach?"
"Nein, eben erst aufgewacht, wegen dem blöden Gewitter!"
"Ja... es donnert schon seit sechs..!"
Leise unterhielten wir uns noch kurz, ehe wir beschlossen aufzustehen und schon mal Frühstück zu machen. Nach einer viertel Stunde war der Scheunentisch gedeckt und wir begannen alle nacheinander zu wecken. Dazu dachten wir uns etwas sehr spezielles aus und räumten auch noch unseren Fluchtweg frei Wink
Mit 2 großen Gießkannen bis zum Rand gefüllt, machten wir uns an die Arbeit - zusammen mit dem Geschrei "REGEEEEEEN!!!!"
Erschrocken fuhren die restlichen Mädels in die Höhe und begannen wie blöd an zu schreien *g*
Doro und ich machten uns schon mla aus dem Staub und warteten, bis die anderen sich gesammelt hatten.
"Wer zur Hölle war das??", schrien Sandy und Flicka und sahen sich um. Doch niemand sagte etwas, bis sie endlich bemerkten, dass Doro und ich fehlten. Sofort begannen sie, die Scheune zu durchkämmen. Aber wir beide verrieten uns schon selbst, denn wir konnten unser Gelächter nicht mehr zurück halten. Die RAche war sehr nass, denn die restlciehn Mädls kippten 2 ganze Gießkannen über uns aus.
Während Doro und ich uns dann also trockneten, begannen die anderen schon mal mit dem Frühstück.
"Na immerhin habt ihr Frühstück gemacht!", mampfte Ana. Zustimmendes gemurmel fand statt, ehe sich wieder ein großes Schweigen breit machte.
Nachdem wir dann wieder alles abgeräumt hatte nund unseren KRam zusammengepackt hatten, hatte das WEtter zum Glück schon umgeschwungen. Der Regen hatte aufgehört udn die dunklen Wolken zogen von dannen.
Somit gingen wir endlich nach draußen und sahen uns unsere Pferde an- die natürlich patschnass waren. Am besten sahen Gösli, Windsbraut und Rosenkavalier aus. Alle 3 hatten sich das tiefste MAtschloch gesucht und sich natürlich genau mit beiden Längsseiten reingeschmissen.  Juni, Franzi und mir klappte die Kinnlade runter, während die anderen sich vor Lachen kaum halten konnten.
Doch zum Glück hatten wir eine tolle Reena dabei, die so gut war und unsere 3 Gepäcktaschen, die eigentlich die PFerde tragen sollten, irgendwie mit ins Auto quetschte. Somit putzten wir unur mal kurz über die nassen Pferde drüber- sparten uns das bei den drei Wildschweinchen- und schwangen uns schon bald in den Sattel- Franzi diesmal auf Skonas und ich probierte es mal mit Gösli.
Langsam, aber gemütlich setzte sich der Trupp in Bewegung, während Reena noch die restlichen Sachen in ihr Auto packte und auch los fuhr. Ich fand es ungewohnt, mal wieder auf einem Pony zu sitzen, da meine Tiere ja eigentlich alle schon an die 10-20cm größer waren, was ja schon mal einen ziemlichen Unterscheid macht ^^
Ich hielt mich auch mit meinen beiden in Gwens Nähe auf, damit Gösli schön seine Mama im Auge behalten kann.
« Letzte Änderung: 20. September 2008, 11:10:44 von Marina » Moderator informieren   Gespeichert
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« Antworten #7 am: 08. Dezember 2008, 15:57:32 »

tut mir leid, dass er so kurz und bündig geworden ist, für mehr hatte ich leider keine Zeit Sad


Wir waren nun schon lange Zeit unterwegs und so schön der Wanderritt einmal quer durch Deutschland auch war, merkte man jedem einzelnen Teilnehmer an, dass es ihn langsam aber sicher auch wieder gen Heimat zog. Alle freuten also auf unsere letzte Etappe, die uns zurück zur Haltergemeinschaft bringen sollte. Das Wecken am heutigen Morgen sollte eigentlich Sandy übernehmen. Ironischerweise war sie aber die einzige, die auf unserem Heulager in der Scheune von Bauer Helge, tief und fest schlafen konnte. Wir anderen drehten und wendeten uns hin und her und grade als ich mal wieder kurz vor dem Einschlafen war, ging neben mir dasselbe Prozedere los und so hielten wir uns gegenseitig vom Schlafen ab. Doro und Yassi wurde es irgendwann zu bunt und sie beschlossen, sich um das Frühstück zu kümmern. Nach und nach trudelten alle anderen ein und Kadda meinte irgendwann: „Wer weckt denn nun unseren Wecker?“ Nach den etlichen Morgen, die wir nun miteinander verbracht hatten, waren wir alle mit Sandys Schlafgewohnheiten vertraut und wir hatten schon alle möglichen Weckmethoden ausprobiert, sodass uns heute nichts allzu spektakuläres mehr einfiel. Flicka übernahm das dann und begann Sandy mit dem Ende ihrer Gerte zu kitzeln, sodass diese plötzlich senkrecht in ihrem Schlafsack saß.
Wir teilten uns nun in zwei Gruppen auf, damit wir möglichst schnell unser Lager abbrechen und alles zusammenräumen konnten und die Pferde bereit gemacht werden konnten für unsere allerletzte Etappe unseres Wanderritts. Ich war sehr froh, mit Mareike, Gwen, Ana und Yassi die Pferdeschicht erwischt zu haben, denn nach abspülen stand mir gerade eher nicht der Sinn. Die Pferde, die noch gemütlich ihr Heu malmten standen friedlich auf dem provisorischen Paddock und es sah einfach herrlich idyllisch aus. Ein Blick in die Gesichter der anderen verriet mir, dass sie ähnlich dachten. Dennoch mussten wir nun an die Arbeit und fingen, die Pferde zu putzen und danach die Reitpferde zu satteln. Als unser ganzer Kram zusammengepackt war, beluden wir unsere Handpferde mit etwas Gepäck und schon konnte es losgehen. Die restlichen großen Sachen führte Reena ja im Auto mit, aber so gewisse Dinge wollten wir einfach lieber direkt bei uns haben, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Kurze Zeit später konnten wir uns von unserem gastfreundlichen Bauern verabschieden und dann machten wir uns auf den Weg. Ich hatte vorher noch einmal mit Doro die Karte studiert und war nun frohen Mutes, dass wir unser Ziel am Nachmittag erreichen würden.
Der Weg führte uns erst einmal in den Wald, wo es aufgrund der geringen Breite der Wege nicht immer möglich war nebeneinander zu reiten, zumal wir ja auch noch unsere Handpferde dabei hatten. So verbrachten wir den ersten Teil des Rittes ungewohnt schweigsam. Als wir später dann aus dem Wald herausritten, erbot sich uns ein toller Anblick. Wir konnten von hier aus direkt auf den Bodensee blicken und obwohl es etwas neblig war am heutigen Morgen. Die Pferde waren bisher sehr ruhig gewesen, wenn nicht sogar noch ein wenig arg schläfrig, vor allem Breeton, Lili und Gösli mussten immer wieder besonders animiert werden. Das wurde erst besser, als wir endlich mal ein paar Feldwege erreichten, und endlich mal einen lockeren Galopp wagen konnten.
Wir kamen unserem Ziel immer näher und bald befanden wir uns in der Gegend um Stuttgart, wo wir auch bald auf bekannte Wege stießen. Dies merkten natürlich auch die Pferde und man merkte deutlich wie sie anfingen, in Richtung Stall zu ziehen. Auch wir Reiter wurden allmählich ungeduldig und das Geschwätz wurde lauter und aufgeregter. Schließlich waren wir ja auch eine ganz schön lange Zeit weg gewesen von unserer Haltergemeinschaft…
Als wir schließlich eeeendlich durch das vertraute Tor ritten, kamen uns sofort einige HG-ler entgegen, die uns mit Fragen bestürmten und alles bis ins kleinste Detail wissen wollten, was wir auf unserer Deutschland-Tour erlebt hatten. Eigentlich waren wir ja alle ziemlich fertig und freuten uns auf Dusche und Bett, aber nachdem die Pferde versorgt waren, saßen wir noch lange Zeit im Reiterstübchen bei Glühwein, Tee und Plätzchen…
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« Antworten #8 am: 09. Dezember 2008, 15:05:36 »

Bewertung der Wanderrittberichte:

Jenny:
Hui....also gleich zu Einstieg so ein toller Bericht! Ich fand es toll, gerade am Anfang, wie du alles beschrieben hast, so genau und Wahrheitsgetreu und die Wichtigsten Sachen, wie Teilnehmerzahl usw. Man konnte sich sehr gut einfinden und auch hier und da Gespräche eingebracht, die das ganze aufgelockert haben. Ich fand den Bericht einfach nur toll Wink. Auch mit den Pferden, wie du alles beschrieben hast usw.! Erste Etappe also sauber überwunden Wink!

XP´s: 5 normale XP´s und 4 Bonus


Yassi:
Da ging es ja gleich am Anfang richtig los mit nettem aufwecken *grins*. Fand ich echt amüsant zu lesen. Das Lied trällern ist sicherlich was nettes, aber die armen Pferde *grins*. War echt funny deinen Bericht zu lesen und ihr seit ja super bei der nächsten Etappe angekommen, auch wenn es noch etwas Action mit dem Handpferd gab *g*!

XP´s: 5 normale XP´s und 2 Bonus


Marina:
Joar….halbfertig, aber ich denke ich bewerte dennoch:
Also ihr seit ja richtig gemein, mit Gieskannen.  Aber erst erschreckst du Doro, dann die anderen, sag mal bist du fies oder so Cheesy. Und die dreckigen Pferde huiiii...blödes Wetter!

XP´s: 3 normale XP´s


Juli:
Kurz, knapp, aber das Wichtigste drin. Die Arme Sandy wurde ja nett geweckt...  Das reiten selber kam mir etwas zu kurz, aber ich fand es dennoch gut geschrieben. War ja auch ganz schön weit, aber ihr seit ja zum glück alle gesund und munter wieder angekommen

XP´s: 3 normale XP´s



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